Vegan bezieht sich nicht nur auf die Ernährung, sondern auch auf Kosmetik- und Pflegeprodukte. Wir verraten, worauf du dabei achten musst.
Frau Gesichtscreme vegan
Auch bei der Gesichtspflege achten vegan lebende Menschen darauf, dass sie ohne tierische Bestandteile ist. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer vegan lebt, achtet auch bei Kosmetik auf tierfreundliche Produkte.
  • Labels helfen, vegane und tierversuchsfreie Kosmetik zu identifizieren.
  • Es hilft, die geläufigsten tierischen Inhaltsstoffe zu kennen.
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Wer vegan lebt, achtet nicht nur bei der Ernährung darauf, tierleidfrei zu konsumieren. Tierische Inhaltsstoffe kommen in fast allen Bereichen des Alltags vor. Auch herkömmliche Kosmetik ist oft alles andere als vegan.

Tatsächlich enthalten viele kosmetische Artikel Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs oder werden unter Zuhilfenahme von Tierversuchen entwickelt. Tierische Bestandteile in Crèmes, Shampoos oder Make-up sind aber nicht immer als solche erkennbar. Denn sie verstecken sich oft hinter komplizierten Fachbezeichnungen.

Liste der Inhaltsstoffe

Die Liste der tierischen Bestandteile ist lang. Selbst bei Naturkosmetik findet man diese Inhaltsstoffe häufig.

Creme vegan
Viele Pflegeprodukte sind nicht vegan. Labels helfen, tierfreundliche Marken zu identifizieren. - Depositphotos

Am einfachsten ist es, Kosmetik zu kaufen, die mit dem Label «vegan» beschriftet und als tierversuchsfrei ausgezeichnet ist. Tierversuchsfreie Kosmetik erkennt man am englischen Begriff «cruelty-free» oder einem Häschen-Symbol.

Ist kein Hinweis vorhanden, lohnt sich eine kurze Recherche im Internet. Für die meisten Marken gibt es mittlerweile Informationen dazu, wenn sie keine Tierversuche mehr durchführen. Aber: Als tierversuchsfrei gekennzeichnete Kosmetik ist nicht automatisch vegan.

Natürlich und bio nicht gleich vegan

Auch wenn eine Gesichtscrème nur aus natürlichen Bestandteilen hergestellt wurde, ist sie nicht automatisch vegan. Denn es gibt natürliche Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs, zum Beispiel Lanolin (Wollfett) oder Bienenwachs.

Achtest du bei Kosmetikprodukten darauf, dass sie vegan sind?

Trägt das Produkt kein eindeutiges Label, können Apps helfen. Beim Scannen des Barcodes im Laden kann man sich schnell informieren, ob ein Produkt tatsächlich vegan und tierversuchsfrei ist.

Tierische Inhaltsstoffe kennen

Tierschutzorganisationen, wie zum Beispiel PETA, haben Listen mit kritischen Inhaltsstoffen usammengestellt. Diese helfen im Zweifelsfall, die einzelnen Komponenten zu identifizieren.

Zu den häufigsten tierischen Inhaltsstoffen zählen: Kollagen, Elastin, Kreatin, Glykogen, Retinol, Biotin und Hyaluronsäure. In dekorativer Kosmetik wie Lippenstift oder Rouge findet man zudem oft Karminrot oder Schellack.

Kosmetik
Für Rottöne in dekorativer Kosmetik kommen oft tierische Inhaltsstoffe zum Einsatz. - Depositphotos

Einige der Inhaltsstoffe können allerdings aus pflanzlichen oder synthetischen Quellen gewonnen werden. Auch hier gilt deshalb: Das Label checken oder im Internet recherchieren, ob die Marke vegan ist.

Ist vegan besser?

Für die Qualität der Kosmetik ist es nicht nötig, tierische Inhaltsstoffe zu verwenden. Sie werden in der Regel nicht genutzt, weil sie besser sind als pflanzliche oder synthetische Quellen. Der Grund liegt darin, dass die Materialien eher billiger und teilweise erprobter sind.

Gesichtscreme
Am besten sind Pflegeprodukte, die wenige und natürliche Bestandteile aufweisen. - Depositphotos

Es gibt bisher noch keine Studien, die zeigen, dass vegane Kosmetik wirksamer ist. Es ist auch falsch, zu glauben, dass vegane Produkte besonders sanft oder verträglich sind. Gerade Allergiker sollten die Liste der Inhaltsstoffe gut lesen. Denn zum Beispiel ätherische Öle wie Bergamott-, Teebaum-, Eukalyptus- oder Zitronenöl können allergische Reaktionen hervorrufen.

Und nur weil Produkte vegan sind, bedeutet das nicht automatisch, dass sie natürlich oder bio sind. Dies wird in der Regel speziell auf der Verpackung ausgezeichnet.

Die Welt der veganen Kosmetik scheint kompliziert. Doch Labels bieten eine gute Orientierungshilfe. Zudem gibt es mittlerweile viele Beauty Blogger, die sich auf vegane Kosmetik spezialisiert haben. Sie bieten ebenfalls eine Orientierungshilfe.

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