Der israelische Generalstabschef hat Medienberichten zufolge das Fehlen von Plänen für den Aufbau einer Zivilverwaltung im umkämpften Gazastreifen kritisiert.
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Gaza-Stadt im nördlichen Gazastreifen ist völlig zerstört. - sda - KEYSTONE/AP/Leo Correa

Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Militärchef hat eine klare Nachkriegs-Strategie für Gaza gefordert.
  • Halevi soll bemängelt haben, dass das Militär an eingenommene Orte zurückkehren muss.
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Israels Armee müsse mangels einer politischen Strategie für die Zeit nach dem Krieg immer wieder an Orten im Gazastreifen wie zuletzt in Dschabalia im Norden kämpfen, die sie eigentlich zuvor eingenommen und aus denen sie sich zurückgezogen hatte. Das habe Herzi Halevi bei Sicherheitsberatungen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt, hiess es in israelischen Medienberichten.

«Solange es keinen diplomatischen Prozess gibt, um eine Verwaltung im Gazastreifen aufzubauen, die nicht der Hamas angehört, müssen wir immer wieder Kampagnen an anderen Orten starten, um die Infrastruktur der Hamas zu zerstören», wurde Halevi zitiert. «Es wird eine Sisyphusarbeit sein.»

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Netanjahu hatte kürzlich im US-Fernsehen über die Zukunft des Gazastreifens gesprochen und gesagt, im Fall einer Niederlage der islamistischen Hamas in dem Gebiet werde es vermutlich «irgendeine Art Zivilverwaltung» geben, «möglicherweise mithilfe der Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und anderen Ländern».

Dabei gehe es um Staaten, die sich «Stabilität und Frieden» wünschten. Der emiratische Aussenminister Abdullah bin Sajid stellte jedoch am Samstag auf der Online-Plattform X klar, man werde sich an keiner möglichen Zivilverwaltung mit anderen Staaten beteiligen.

Das Land werde sich in keine Pläne hereinziehen lassen, um «Deckung zu geben für Israels Präsenz im Gazastreifen». Netanjahu habe auch keine Befugnis, solch einen Schritt in die Wege zu leiten.

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