Von 10'000 deutschen Werbespots bewarben 30 Prozent Dienstleistungen und Produkte mit hohem CO2-Fussabdruck. Das könnte gegen das Mediengesetz verstossen.
Klimaschädlich Werbung
30 Prozent der deutschen Werbespots bewerben Waren oder Dienstleistungen mit hohem CO2-Fussabdruck. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie untersuchte 10'000 deutsche Werbespots auf YouTube und im Fernsehen.
  • 30 Prozent davon warben für klimaschädliche Produkte.
  • Gemäss den Forschenden verstösst das gegen das deutsche Mediengesetz.
Ad

Fast jeder dritte deutsche Werbespot im Fernsehen und auf YouTube preist klimaschädliche Produkte an. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Universität Leipzig.

Von den untersuchten Werbespots bewarben 30 Prozent Waren und Dienstleistungen mit hohem CO2-Fussabdruck. Dazu zählen etwa Schokolade, Flugreisen oder Autos.

Verstoss gegen Mediengesetz – Massnahmen gefordert

Laut den Studienautoren verstösst die Werbeindustrie damit gegen das deutsche Mediengesetz. Dieses schreibt etwa vor, dass Werbung keine Verhaltensweisen fördern darf, die «in hohem Masse den Schutz der Umwelt gefährden». Die Forschenden fordern daher politische Massnahmen wie verpflichtende Warnhinweise oder Werbeverbote.

Setzt du dich für den Umweltschutz ein?

Kritik an der Werbepraxis kam jüngst auch aus der Schweiz: So beanstandete Greenpeace Anfang Jahr, dass Migros und Coop Tierprodukte bewerben und deren Verkauf mit «massiven Aktionen» ankurbeln würden. Ein Werbefranken für Tierprodukte verursacht gemäss der Umweltorganisation dabei viermal mehr Treibhausgasemissionen als einer für vegane Ersatzprodukte.

10'000 Werbespots ausgewertet

Die im Auftrag der Otto Brenner Stiftung angelegte Studie der Universität Leipzig wurde im Mai publiziert. Rund 10'000 Werbespots der grössten deutschen Fernsehsender und auf YouTube wurden dazu ausgewertet und der CO₂-Fussabdruck der beworbenen Güter berechnet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DienstleistungenMediengesetzGreenpeaceVerkaufYoutubeMigrosUmweltCoopStudie