Klima-Blockade am Gotthard: Autofahrer gehen auf Aktivisten los

Wer in den Süden will, braucht schon am frühen Samstagmorgen Geduld.

Bereits kurz vor 05.30 Uhr bildete sich vor dem Gotthard-Nordportal zwischen Erstfeld und Göschenen UR einen Stau von zehn Kilometern.

Seither hat die Blechlawine zugenommen. Derzeit staut es sich vor dem Tunnel auf 7 Kilometern, wie der Touring Club Schweiz (TSC) auf dem Kurznachrichtendienst X mitteilt.

Es muss mit einer Wartezeit von einer Stunden und zehn Minuten gerechnet werden.

Kurz vor dem Mittag kam es vor dem Gotthard zudem erneut zu einer Störaktion von Klima-Aktivisten. Mehrere Aktivisten von «Liberate Switzerland» haben den Eingang zum Tunnel blockiert.

«Die zweite Warnmeldung! Zurück auf den Gotthard! Das Klima ist immer noch in Not. Wir werden wiederkommen, bis die Wissenschaft gehört wird», heisst es in einem Beitrag auf X.

Ein Video zeigt zudem, wie ein wütender Autofahrer auf die Aktivisten losgeht. Er stösst die Protestierenden zur Seite, sodass einige der Autos wieder vorbeifahren können.

Die örtliche Polizei traf rund zehn Minuten nach Beginn des Protests ein, wie «Liberate Switzerland» in einer Medienmitteilung schreibt. Die Beamten konnten die Situation beruhigen, als mehrere Autofahrer Aggressivität zeigten, heisst es.

Die acht Beteiligten wurden laut der Polizei vorübergehend festgenommen und befragt. Sie wurden wegen verschiedener Tatbestände zur Anzeige gebracht.

Bereits vor einer Woche kam es vor dem Gotthard mitten im Stau zu einer Klima-Blockade.

Eine Möglichkeit zum Ausweichen gibt es für die Automobilistinnen und -mobilisten nicht: Die Passstrasse bleibt wegen des vielen Schnees über das Pfingstwochenende noch geschlossen.

Bereits am Freitagabend hatte die Blechschlange vor dem Gotthard-Nordportal eine Länge von zehn Kilometern erreicht. Danach ging der Stau vorübergehend wieder zurück.