Luzerns römisch-katholische Kirche legt 300'000 Franken für die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zurück.
Für einen Kulturwandel in der Kirche braucht es laut Kirchenrechtsexperte Stefan Loppacher auch den Druck der Öffentlichkeit. (Archivbild)
Missbrauchsfälle: Luzerner Kirche stockt Reserve auf. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

Die römisch-katholische Kirche des Kantons Luzern schafft im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen eine finanzielle Reserve. Dies hat die Synode am Mittwoch beschlossen.

Das Kirchenparlament entschied, 300'000 Franken in die Reserve für «künftige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle» zu legen, wie die Kirche mitteilte. Das sind 100'000 Franken mehr als vom Synodalrat beantragt.

Begründet wurde die Erhöhung in der Synode damit, dass der überkantonale Genugtuungsfonds für die Missbrauchsopfer bald leer sein könnte. Die Opferhilfe müsse aber gestärkt werden, und es brauche weitere Mittel für die Aufarbeitung.

Mehr Geld für gründliche Bearbeitung

Mit der grösseren Rückstellung zeige die Kirche, dass ihr eine gründliche und zügige Bearbeitung des Themas Missbrauch ein Kernanliegen sei.

Das Kirchenparlament sprach sich mit 61 zu 31 Stimmen für den höheren Betrag aus. Die Mittel stammen aus dem Gewinn, den die Landeskirche 2023 erzielt hatte.

Dieser belief sich auf 1,2 Millionen Franken statt die veranschlagten 0,2 Millionen Franken. Der Grossteil des Gewinns geht an die Kirchgemeinden.

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