Hinter den Kulissen des diesjährigen Eurovision Song Contests soll es zum Eklat gekommen sein. Nemo fehlte bei der Flaggenparade.
Nemo
Bei der Flaggenparade präsentierte Nemo die non-binäre Flagge. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Hinter den Kulissen des ESC soll es mehrmals fast zum Eklat gekommen sein.
  • Auch Nemo soll betroffen gewesen sein, jetzt äussert sich SRF.
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Heftige Vorwürfe gegen die Europäische Rundfunkunion (EBU). Es geht um Mobbing und Regelbrüche hinter den Kulissen des Eurovision Song Contests (ESC) 2024. Und auch Gesangs-Sensation Nemo (24) soll betroffen gewesen sein.

Nun nimmt der Sender SRF gegenüber Nau.ch Stellung.

Was ist passiert? Für die Schweiz war der Eurovision Song Contest ein voller Erfolg. Nemo holt sich nach einer sensationellen Performance den ersten Platz. Vor allem bei der den Länder-Jurys kam «The Code» gut an, aber auch beim Publikum war Nemo beliebt.

Doch der Weg zum Finale am Samstag war nicht einfach. Stunden vorher der Schock: Niederlande-Star Joost Klein (26) wurde disqualifiziert. Grund sei ein Vorfall mit einer Kamerafrau gewesen. Was genau passiert ist, ist nicht bekannt.

Eurovision Song Contest
Joost Klein wurde vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen. - keystone

Dann das: Nemo fehlte beim Flaggenlauf am Samstagnachmittag!

Und auch Griechenland glänzte mit Abwesenheit. Irland-Star Bambie Thug (31) schwänzte die Generalproben.

War die Schweiz bei Krisensitzung dabei?

In norwegischen Medien wurde berichtet, dass diverse Ländern, darunter auch die Schweiz am Freitag eine Krisensitzung mit dem ESC-Veranstalter einberufen hatten.

Hast du den Eurovision Song Contest geguckt?

Die Sitzung dauerte demnach bis spät in die Nacht. Es ging laut Medien um Schikane seitens der israelischen Delegation gegenüber den anderen Ländern. Die Schweiz soll der EBU sogar mit einem Rücktritt gedroht haben.

Hat Israel-Sender Kandidaten gemobbt?

Offiziell sind aber keine Details bekannt. Irland-Star Bambie Thug erhob auf Social Media heftige Vorwürfe gegen den israelischen Sender «Kan».

Bambie hat sich in Vergangenheit offen pro-palästinensisch geäussert hat. «Kan» soll dann gegen die Regeln verstossen haben und sich beim Halbfinal negativ über Thugs Auftritt geäussert haben. Die Moderatoren aller Länder müssen immer neutral bleiben.

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Bambie Thug aus Irland.
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Eden Golan nimmt für Israel beim Eurovision Song Contest teil.
Bambie Thug aus Irland beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) 2024 in der Malmö-Arena.
Bambie Thug aus Irland beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) 2024 in der Malmö-Arena.
nemo eurovision
Nemo nach der Ankunft in Zürich.
Final of 2024 Eurovision Song Contest in Malmö
Nemo bei der Pressekonferenz in Malmö.

Der Sender habe zu «Gewalt» gegen den Irland-Star aufgerufen, so Bambie Thug bei der Pressekonferenz nach dem Finale.

Bambie weiter: «Ihr habt keine Ahnung, wie viel Druck hinter den Kulissen auf uns gelastet ist. Wir haben so viel Arbeit geleistet, um die Dinge zu ändern. Ich bin so froh, dass Nemo gewonnen hat.»

Darum fehlte Nemo bei Flaggenparade

Nach Frieden und Einheit klingt das nicht. Nemo selbst sagte bei der Pressekonferenz, dass die Teilnahme sei «sehr intensiv» und «nicht nur angenehm» gewesen sei. Es seien Dinge passiert, die den Eindruck erweckten, dass es beim ESC nicht «nur um Liebe und Einheit» geht. «Das macht mich wirklich traurig», so Nemo.

Auf Anfrage von Nau.ch äussert sich SRF nun. Der Sender stellt klar: «Nemo fehlte nicht aufgrund einer Krisensitzung an der Flaggenparade. Der Druck, der auf Nemo lastete, war in diesem Moment enorm und Nemo fühlte sich bei der Probe emotional nicht in der Lage, daran teilzunehmen.»

Die Stimmung Backstage war dieses Jahr intensiver als in früheren Jahren, sagt auch SRF. Das habe primär damit zu tun, dass die Schweiz als Favoritin ins Rennen startete.

Aber: «Stressige Situation gehören bei einem Event dieser Grössenordnung dazu, das muss man aushalten können. Die Delegation kannte das aus vorherigen Jahren.»

Zu Vorfällen, die gegen die Regeln verstossen hätten, will SRF nichts sagen und verweist auf die Medienstelle der EBU.

Die EBU hat Kenntnis von der Situation, heisst es in britischen Medien. Man bedaure allfällige Vorfälle und werde sie prüfen.

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