In Solothurn (SO) breitet sich die Drogenszene aus, was zum Anstieg der Kriminalitätsrate führt. Vor allem Vermögensdelikte werden häufiger beobachtet.
Vor 30 Jahren führte Zürich die ärztlich kontrollierte Drogenabgabe ein. Zahlreiche Städte und Kantone folgten. Komplette Abstinenz ist dabei nicht das primäre Ziel. Im Bild die Drogenszene am Zürcher Letten. (Archivbild)
Vor 30 Jahren führte Zürich die ärztlich kontrollierte Drogenabgabe ein. Zahlreiche Städte und Kantone folgten. Komplette Abstinenz ist dabei nicht das primäre Ziel. Im Bild die Drogenszene am Zürcher Letten. (Archivbild) - sda - Keystone/STR

Das Wichtigste in Kürze

  • In Solothurn wird die Drogenszene immer problematischer.
  • Auch die Kriminalitätsrate schiesst nach oben.
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In der Vorstadt von Solothurn breitet sich die offene Drogenszene aus, was zu einer Zunahme der Kriminalität führt. Die Anwohner sind besorgt und die Politik hat ihre Sorgen aufgegriffen.

Stadtpräsidentin Stefanie Ingold bestätigt, dass Ansammlungen von suchtmittelkranken Menschen in der Vorstadt zugenommen haben. «Dies führte zu einer erhöhten Dealer-Aktivität sowie einer Zunahme der Beschaffungskriminalität», so Ingold.

Machen Sie sich Sorgen wegen der offenen Drogenszene in der Solothurner Vorstadt?

Vermögensdelikte oder Diebstähle dienen laut der «Solothurner Zeitung» oft zur Finanzierung des Suchtmittelkonsums. Allerdings weist Ingold darauf hin, dass nicht alle kriminellen Handlungen den suchtmittelkranken Personen zuzuordnen sind.

Ursache für den Anstieg

Laut Stadtpräsidentin ist Crack die Hauptursache für die aktuellen Probleme im öffentlichen Raum. Der Konsum dieser rauchbaren Form von Kokain hat sich in verschiedenen grösseren Städten im Land massiv verschärft. Auch in Solothurn.

Aufgrund seiner kurzen Wirkdauer führt Crack zu einem unkontrollierten Verlangen nach erneutem Konsum. Dies resultiert in deutlich mehr Konsumeinheiten und spiegelt sich auch in den Statistiken wider.

Was dagegen unternommen wird

Die Stadt reagiert mit intensiven Kontrollen und konsequenter Anzeige von strafrechtlich relevanten Tatbeständen. Zudem werden mündliche Wegweisungen und schriftliche Fernhalteverfügungen ausgesprochen.

Die Stadtpolizei hat die Kantonspolizei um personelle Unterstützung gebeten, um Betäubungsmittelkontrollen durchzuführen und gleichzeitig den ordentlichen Dienstbetrieb zu gewährleisten.

Eine Verlagerung der Drogenanlaufstelle in die Peripherie ist laut Ingold keine Option. «Nein, es gibt keinen anderen passenden Standort», so Ingold. Sie verweist auf das Beispiel der Stadt Zürich, wo eine Verlagerung zu einer offenen Szene geführt hat.

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