2023 gab es in der Deutschschweiz über 200 Opfer von Menschenhandel. Knapp drei Viertel davon wurden im Sexgewerbe ausgebeutet.
Menschenhandel Deutschschweiz
Von den identifizierten Opfern von Menschenhandel war der Grossteil weiblich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 200 Menschen waren in der Deutschschweiz Opfer von Menschenhandel.
  • Der Grossteil wurde im Sexgewerbe ausgebeutet.
  • Auch der Haushalts- und Care-Bereich war betroffen.
Ad

317 Menschen haben im vergangenen Jahr am Opferschutzprogramm Menschenhandel der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) in der Deutschschweiz teilgenommen. In drei Viertel der Fälle handelte es sich um Opfer von Menschenhandel.

Von Menschenhandel betroffene Personen wurden knapp drei Viertel im Sexgewerbe ausgebeutet, wie die FIZ am Montag mitteilte. Etwas mehr als zehn Prozent wurden im Bereich der Haushalts- und Care-Arbeit ausgebeutet. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Fälle von Menschenhandel von 259 auf 238 zurück.

Grossteil der Betroffenen ist weiblich

Von den identifizierten Opfern von Menschenhandel waren 206 Personen weiblich, 13 diversgeschlechtlich und 19 männlich, wie die FIZ schrieb. 34 Opfer wurden in einer von sieben FIZ-Schutzunterkünften stationär betreut, die anderen erhielten ambulante Unterstützung. Die FIZ zählte 2023 insgesamt 4716 Übernachtungen in ihren Schutzunterkünften.

Ein Viertel aller 317 Fälle des FIZ-Opferschutzprogramms betraf Menschen, die in der Schweiz im Asylverfahren stehen, wie es weiter hiess. Die Betroffenen innerhalb des Projekts Menschenhandel und Asyl kamen aus 34 verschiedenen Ländern.

Die meisten Neuzuweisungen kommen aus Somalia, Burundi und der Demokratischen Republik Kongo. Rund 30 Prozent der in der FIZ beratenen Migrantinnen wurden Opfer von häuslicher Gewalt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GewaltMenschenhandel