Beide sind aktive Spitzen-Sportlerinnen, beide wohnen in Kehrsatz: Rea Iseli und Judith Wyder erzählen, was es braucht, um den «Chäsitzer Louf» zu meistern.
Chäsitzer Louf
Rea Iseli (l.) ist seit 2024 im Schweizer Nationalkader Berglauf und Trailrunning. Judith Wyder ist Schweizer Orientierungs- und Bergläuferin. - Gabriel Keusen

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 27. April 2024 feiert Kehrsatz zum 40. Mal seinen «Chäsitzer Louf».
  • Die Sportlerinnen Judith Wyder und Rea Iseli geben Auskunft zum optimalen Training.
  • Zugleich erklären sie, wie wichtig die Ehrenamtlichkeit für einen solchen Anlass ist.
  • Melde dich jetzt für den «Chäsitzer Louf» an unter: chaesitzer-louf.ch
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Mit Judith Wyder und Rea Iseli wohnen gleich zwei aktive Spitzen-Sportlerinnen in Kehrsatz. Für die Frauen hat der 40. «Chäsitzer Louf» eine umso schönere Bedeutung.

Im Interview mit Nau.ch verraten Judith Wyder und Rea Iseli einige Trainings-Tipps für die optimale Vorbereitung. Und sie erklären, warum der Lauf «fägt».

Der «Chäsitzer Louf» findet am Samstag, 27. April 2024 statt. Alle Informationen zur Anmeldung findest du hier.

Nau.ch: Ich will mich noch anmelden, hinke mit dem Training aber hinterher. Ist es zu spät, mit dem Training zu starten?

Judith Wyder: Grundsätzlich nicht. Ich denke, dass der 12-Kilometer-Lauf auch ohne grosses Training möglich ist. Man muss sich wohl einfach darauf einstellen, dass man einen Teil der Strecke laufen muss.

lauf
Als Zweitplatzierte jubelt Judith Wyder 2019 während des Langstrecken-Berglaufs in Zinal VS. - keystone

Ansonsten gibt es noch die Alternativen Nordic Walking oder die verkürzte Laufstrecke von knapp vier Kilometern. Wichtig ist auch, dass das Training nich von 0 auf 100 geht. Pro Woche sollte man also maximal zwei bis drei Mal trainieren.

Rea Iseli: Da kommt es immer etwas drauf an, mit welchen Ambitionen man startet. Wenn du gewinnen willst, ist es vielleicht etwas zu spät. Wenn du «nur» mitmachen willst, reicht die Zeit aus.

Nau.ch: Habt ihr Tipps für die optimale Vorbereitung auf den Lauf?

Rea Iseli: Wenn man sich das Rennen nicht so gewohnt ist, denkt man: «Ah, ich muss möglichst hart trainieren.» Besser ist aber, du läufst in einem gemütlichen Tempo, bei dem du dich noch mit jemandem unterhalten könntest.

Die Regelmässigkeit des Trainings ist noch fast wichtiger. Je nach verfügbarer Zeit könntest du beispielsweise zwei bis drei Mal pro Woche trainieren. Über ein oder zwei Wochen könnte dann eines dieser Trainings etwas anstrengender sein.

Haben Sie sich schon für den «Chäsitzer Louf» angemeldet?

Judith Wyder: Der «Chäsitzer Louf» findet ja an einem Samstag statt. Ich würde deshalb ein kurzes, intensives Training bis Dienstag oder Mittwoch vorschlagen.

In der Woche vor dem Lauf sollte der Fokus vor allem auf der Erholung, der Ausgewogenheit und der mentalen Gesundheit liegen – sei dies geschäftlich oder privat. Und: Beim Training sollte dann nichts mehr Neues ausprobiert werden.

Nau.ch: Ihr wohnt beide in Kehrsatz, wo der «Chäsitzer Louf» stattfindet. Welcher Stellenwert hat der Lauf für den Ort und wie wichtig ist die Ehrenamtlichkeit bei solchen Events?

Rea Iseli: Für den Ort ist das eine tolle Sache – besonders auch für die Kinder. Der Nachwuchs kann sich so an die Rennen herantasten.

Für mich persönlich ist es jeweils ein Bonus, wenn ich den «Chäsitzer» laufen kann. Dieses Jahr starte ich zusammen mit meiner Nichte. Wenn es sich einrichten lässt, nehme ich immer gerne teil – der Lauf «fägt ja».

Rea Iseli
Seit 2023 ist Rea Iseli Teil des Brooks Trail Teams und seit 2024 im Schweizer Nationalkader Berglauf- und Trailrunning. - Instagram/@rrunningflow

Judith Wyder: Der «Chäsitzer Louf» ist eine sehr grosse Aufwertung für Kehrsatz. Der jüngeren Generation kann so die Freude an der Bewegung mitgegeben werden.

Gerade auch, weil Kehrsatz dieses Jahr das Startgeld für die Kinder übernimmt – sie können also gratis mitmachen. Meine beiden Kinder werden auch starten. Die Ehrenamtlichkeit ist sehr wichtig, damit solche Events überhaupt stattfinden können. Es gibt viele Leute, die viel dafür machen.

Nau.ch: Warum sollte man also am «Chäsitzer Louf» mitmachen?

Judith Wyder: Jeder und jede hat eine eigene Motivation, daran teilzunehmen. Sei dies etwa, um sich selbst herauszufordern. Der «Chäsitzer Louf» kann auch als optimale Vorbereitung für den GP Bern dienen, der am 18. Mai 2024 stattfindet.

Zugleich kann man sich mit sich selbst vergleichen, falls man schon mehrmals am «Chäsitzer Louf» teilgenommen hat. Für mich ist das Rennen der perfekte Familienanlass, alle können mitmachen. Der «Chäsitzer Louf» ist zwar klein, aber sehr schön.

Chäsitzer Louf
Judith Wyder im Jahr 2018 beim Red Bull 400 in Einsiedeln SZ. - keystone

Rea Iseli: Ich finde es sehr spannend, was sie sich beim längeren Lauf haben einfallen lassen. Da gibt es zwei Zwischenwertungen. Entweder kannst du dich am Anfang gleich voll reinhängen und dir eine Sprintwertung sichern. Oder du holst dir nach etwa zwei Dritteln die nächste Zwischenwertung.

Diese Zwischenwertungen machen den Lauf auch attraktiv, da sich manche voll darauf fokussieren. Das bringt eine etwas andere Dynamik ins Rennen.

Nau.ch: Rea, hast du dir diese Zwischenwertungen als Ziel gesetzt?

Rea Iseli: Also bisher hat es immer gereicht, diese Wertungen zu holen (lacht). Wenn ich zu einem Rennen antrete, dann will ich schon auch immer als erste im Ziel sein. Aber wenn es ohne grossen Aufwand reicht, die Sprintwertungen zu erreichen, dann passt das.

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