Die Plattform X, vormals Twitter, wird im Kampf gegen Fake News künftig weniger Aufwand betreiben. Chef Elon Musk schafft die Hälfte der Stellen ab.
Elon Musk
Elon Musk will weniger Leute im Bereich Fake News einsetzen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Elon Musk will im Kampf gegen Falschinformationen sparen.
  • Das zuständige Team beim Twitter-Nachfolger X wird deutlich reduziert.
  • Insbesondere der Zeitpunkt sorgt für Kritik – es stehen wichtige Wahlen vor der Tür.
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Die Onlineplattform X streicht die Zahl ihrer Mitarbeiter zusammen, die gegen die Verbreitung von Falschinformationen zu Wahlen vorgehen sollen.

X-Besitzer Elon Musk bestätigte teilweise einen Bericht des Onlinemediums «The Information». Dem Bericht zufolge baut der früher als Twitter bekannte Kurzbotschaftendienst die Hälfte der Stellen in diesem Bereich ab.

«Oh, ihr meint das Team für die ‹Integrität von Wahlen›, das die Integrität von Wahlen untergrub?», schrieb der Hightech-Milliardär auf X. «Ja, die sind weg.»

Besonders viele Fake News auf X

Der Schritt erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt: Im kommenden Jahr stehen weltweit mehr als 50 grosse Wahlen an. Darunter die Europawahlen im Juni und die US-Kongress- und Präsidentschaftswahlen im November 2024.

Twitter X
Elon Musk hatte Twitter in X umbenannt.
Elon Musk
Besitzer Elon Musk gerät deshalb nun in die Kritik.
X
Insbesondere der Zeitpunkt scheint vielen problematisch.
Joe Biden
Denn im nächsten Jahr stehen unter anderem US-Wahlen an.
X
Schon jetzt gilt die Plattform als besonders anfällig für Falschinformationen.

Die von Elon Musk eingesetzte X-Chefin Linda Yaccarino hatte diese Woche noch beteuert, die Onlineplattform baue ihr Wahlteam aus. «Es gibt ein wachsendes Team bei X, das sich um die Integrität von Wahlen kümmert», sagte sie bei einer Konferenz.

Eine Auswertung der EU-Kommission war kürzlich zu dem Schluss gekommen: Von den grossen Onlineplattformen gibt es bei X den grössten Anteil an Falschinformationen. Musk war aus einer Vereinbarung für den Umgang mit Falschinformationen zwischen der EU und grossen Onlinediensten ausgestiegen.

Kritiker: Elon Musk vernachlässigt Kampf gegen Hass und Fake News

Kritiker werfen dem Chef des Elektroautobauers Tesla in diesem Bereich einiges vor. So soll er seit seiner Übernahme von Twitter im vergangenen Jahr die Moderation von Inhalten stark zurückgefahren haben. Auch das Vorgehen gegen Hassrede und Falschinformationen schwächle.

Nutzen Sie die Plattform X (Twitter)?

Im Interview mit Tucker Carlson erklärte Musk bereits im April, dass X längst nicht so viele Mitarbeitende brauche: «Es stellt sich heraus, dass man wirklich eine Menge Leute entlassen kann. Wenn man nicht versucht, eine Art verherrlichte Aktivistenorganisation zu leiten und sich nicht so sehr um Zensur schert.»

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