Changpeng Zhao, der Gründer der Kryptobörse Binance, muss vier Monate wegen Geldwäsche in Haft. Er ist damit der reichste Häftling der USA.
Changpeng Zhao dürfte der reichste Insasse in einem US-Gefängnis werden: In der Milliardärsliste des Finanzdienstes Bloomberg lag er am Dienstag auf Rang 38 mit einem geschätzten Vermögen von knapp 40 Milliarden Dollar.
Changpeng Zhao dürfte der reichste Insasse in einem US-Gefängnis werden: In der Milliardärsliste des Finanzdienstes Bloomberg lag er am Dienstag auf Rang 38 mit einem geschätzten Vermögen von knapp 40 Milliarden Dollar. - Hugo Amaral/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Changpeng Zhao muss in den USA vier Monate in Haft.
  • Grund dafür ist, dass seine Krypto-Börse Binance Geld gewaschen haben soll.
  • Er ist nun mit einem Vermögen von 40 Milliarden Dollar der reichste US-Häftling.
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Der Gründer der Kryptowährungsbörse Binance, Changpeng Zhao, ist in den USA zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Richter in Seattle setzte das Strafmass für den 47-Jährigen am Dienstag auf vier Monate fest, wie US-Medien aus dem Gerichtssaal berichteten.

Zhao und Binance hatten im November Verstösse gegen Geldwäsche-Gesetze zugegeben. Er gab alle Posten bei der Krypto-Börse auf. Die Anklage hatte für Zhao drei Jahre Gefängnis gefordert, während die Verteidiger für eine Bewährungsstrafe plädierten.

Zhao dürfte der reichste Insasse in einem US-Gefängnis werden: In der Milliardärsliste des Finanzdienstes Bloomberg lag er am Dienstag auf Rang 38 mit einem geschätzten Vermögen von knapp 40 Milliarden Dollar.

Binance CFTC
Der Mitgründer und Chef von Binance, Changpeng Zhao. - keystone

Richter Richard Jones erkannte an, dass Zhao trotz drohender Strafe freiwillig in die USA gekommen sei und mit den Ermittlungsbehörden kooperiert habe. Er halte es für wenig wahrscheinlich, dass der Binance-Gründer in Zukunft Verbrechen begehe. Zugleich solle das Urteil aber auch eine abschreckende Wirkung haben. Zhao sagte, er wolle in Zukunft eine Online-Bildungsplattform aufbauen.

Jahrelange Ermittlungen

Binance ist eine Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin. Gemessen am Handelsvolumen ist es der grösste Marktplatz dieser Art. Die US-Justiz warf Binance und Zhao nach jahrelangen Ermittlungen vor, Geldwäsche- und Sanktionsgesetze umgangen zu haben. Die Betreiber der Krypto-Börse hätten trotz Millionen von Kunden in den USA nicht die vorgeschriebenen Kontrollen aufgesetzt.

Das habe fragwürdige Geldflüsse möglich gemacht, unter anderem in Höhe von rund 900 Millionen Dollar zwischen den USA und dem von Sanktionen betroffenen Iran. Den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft zufolge wies Zhao Binance-Mitarbeiter unter anderem an, mit US-Kunden per Telefon zu kommunizieren. Damit sollte verhindert werden, dass Spuren hinterlassen werden.

Binance-Gründer muss 50 Millionen Dollar bezahlen

Zugleich zog der Fall Binance viel weniger Aufmerksamkeit auf sich als der Zusammenbruch des Konkurrenten FTX. Dessen Gründer Sam Bankman-Fried war im März wegen Betrugs zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Binance betonte stets, dass US-Behörden dem Unternehmen nicht vorwarfen, Kundengelder veruntreut oder Märkte manipuliert zu haben.

US-Justizminister Merrick Garland verwies im November allerdings darauf, dass Binance auch aufgrund der Gesetzesverstösse zum weltgrössten Handelsplatz für Kryptowährungen geworden sei.

Für Binance wurden mit dem Schuldeingeständnis Strafen von rund 4,3 Milliarden Dollar fällig. Zhao persönlich zahlt 50 Millionen Dollar.

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