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Pfizer vermeldet Verzögerungen beim Ausbau der Lieferkette

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USA,

Der Pharmakonzern Pfizer und die Mainzer Firma Biontech hofften, noch in diesem Jahr 100 Millionen Dosen ihres Corona-Impfstoffs ausliefern. Doch es werden nur halb so viele, was anscheinend auch an Verzögerungen beim Ausbau der Lieferkette liegt.

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Das Pharmaunternehmen Pfizer entwickelte den Impfstoff zusammen mit dem deutschen Hersteller Biontech aus Mainz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pharmakonzern Pfizer hat das Auslieferungsziel bei seinem Corona-Impfstoff in diesem Jahr nach eigenen Angaben unter anderem wegen Verzögerungen beim Ausbau der Lieferkette halbieren müssen.

Der Ausbau dauere länger als angenommen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens dem «Wall Street Journal». Ausserdem hätten die Ergebnisse der klinischen Studie später vorgelegen als ursprünglich gedacht. Der Zeitung zufolge hielt Pfizer noch bis Mitte November intern an dem Ziel fest, bis Ende dieses Jahres 100 Millionen Impfdosen auszuliefern. Zuletzt sprach das Unternehmen allerdings schon von 50 Millionen Dosen. Für das kommende Jahr bleibe es bei der ursprünglichen Planung zur Auslieferung von mehr als einer Milliarde Impfstoff-Dosen, schrieb die Zeitung weiter.

Auch die EU und damit Deutschland werden nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) davon betroffen sein. «Das führt dazu, dass alle, die unter den Erstadressaten der Lieferungen sind, ob das Grossbritannien, die USA oder die Europäische Union ist, jetzt mit weniger Impfdosen in den ersten Wochen zu rechnen haben», sagte Spahn am Freitag in Berlin. «Gleichwohl wird es, Stand heute, wenn die Zulassung erfolgt, mit dem Jahreswechsel erste Impfungen in Deutschland geben können», fügte er hinzu.

Wer sich impfen lässt, braucht zwei Dosen, um geschützt zu sein. Pfizer entwickelte den Impfstoff zusammen mit dem deutschen Hersteller Biontech aus Mainz.

In dem Zeitungsbericht hiess es unter Berufung auf eine an der Impfstoff-Entwicklung beteiligte Person, einige Bestandteile hätten in der frühen Produktion nicht den Standards entsprochen. Auf eine Anfrage nach weiteren Informationen antwortete der Konzern zunächst nicht.

Die britische Arzneimittelbehörde hatte Pfizer und Biontech am Mittwoch eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Grossbritannien ist damit das erste Land, das dem Impfstoff eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt hat. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema prüfen derzeit ebenfalls solche Anträge.

In den USA wird mit einer Notfallzulassung für Mitte Dezember gerechnet. Die US-Regierung rechnet nach Angaben von dieser Woche damit, bis Ende des Jahres Pfizers Corona-Impfstoff für 6,4 Millionen Menschen zur Verfügung zu haben. Ausserdem könnten in den USA bis Jahresende auch 12,5 Millionen Menschen den Impfstoff der Biotech-Firma Moderna bekommen, für den ebenfalls das Zulassungsverfahren läuft.

Der Impfstoff von Pfizer und Biontech schützt der ausführlichen Studie zufolge mit einer Effizienz von 95 Prozent gegen die Krankheit Covid-19. Das Präparat ist ein sogenannter mRNA-Impfstoff, der auf einem neuen Mechanismus basiert. Er enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiss herstellt - in diesem Fall das Oberflächenprotein, mit dessen Hilfe das Virus in Zellen eindringt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.

Experten warten noch auf mehr Daten, um mit Sicherheit sagen zu können, ob geimpfte Menschen das Virus auch dann übertragen können, wenn sie selbst nicht erkranken.

Neben Biontech/Pfizer arbeiten derzeit mehrere andere Pharmafirmen in fortgeschrittenem Stadium an Corona-Impfstoffen, darunter Johnson&Johnson, Astrazeneca und Sanofi-GSK. Länder wie Russland, China und kürzlich erst Bahrain haben bereits Impfstoffe mit Einschränkungen freigegeben und impfen damit schon Teile der Bevölkerung.

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