Deutschlands Aussenministerin Baerbock reiste zum fünften Mal seit Beginn des Gazakrieges nach Israel. Sie forderte unter anderem eine neue Feuerpause.
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Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock auf einer Pressekonferenz in Jerusalem am 14. Februar 2024. (AP Photo/Maya Alleruzzo). - keystone

Aussenministerin Annalena Baerbock hat am Donnerstag ihre Gespräche in Israel fortgesetzt. Die Grünen-Politikerin traf am Morgen in Jerusalem zunächst den israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog, wie ein Sprecher bestätigte. Zudem war ein Treffen mit Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, geplant.

Bei den Gesprächen dürfte es auch um die von Israel geplante Militäroffensive gegen die Terrororganisation Hamas in Rafah im südlichen Gazastreifen sowie die humanitäre Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung vor Ort gehen.

Treffen von Geisel-Angehörigen geplant

Baerbock will auch Angehörige der weiterhin im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln treffen. Die Ministerin hatte am Mittwochabend zu einer neuen Feuerpause im Gaza-Krieg aufgerufen. Diese werde ein Zeitfenster eröffnen, um weitere Geiseln freizubekommen und mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Sie rief die Kriegsparteien dazu auf, einen Vorschlag Katars und Ägyptens für eine Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln anzunehmen.

Israel verlangt jedoch vor weiteren Verhandlungen ein Einlenken der Hamas. Israel werde «wahnhaften Forderungen» der islamistischen Organisation nicht nachgeben, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Laut israelischen Medien weigert er sich, eine Delegation zurück nach Kairo zu schicken, wo die Verhandlungen der internationalen Vermittler weitergehen sollten. Angehörige reagierten fassungslos und sprachen von einem «Todesurteil» für die Geiseln.

Baerbocks fünfte Reise seit Israelkriegs-Beginn

Während einer einwöchigen Feuerpause im vergangenen November waren 105 Geiseln freigelassen worden, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge. Derzeit befinden sich noch 134 Menschen in der Gewalt der Hamas, von denen aber nach israelischer Schätzung mindestens 30 nicht mehr am Leben sein dürften

Es ist Baerbocks fünfte Reise nach Israel seit dem Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober. Am Donnerstagabend wird die Aussenministerin zurück nach Berlin reisen. Sie wolle zuvor noch dem israelischen TV-Sender N12 ein Interview geben, das am Abend übertragen werden sollte.

An diesem Freitag wird Baerbock auf der Münchner Sicherheitskonferenz erwartet. Der Gaza-Krieg wird dort neben dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eines der Hauptthemen sein.

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