Rund anderthalb Jahre nach der Ermordung der linken brasilianischen Kommunalpolitikerin Marielle Franco hat die Staatsanwaltschaft offenbar den Drahtzieher identifiziert.
Archivfoto der ermordeten Politikerin Marielle Franco
Archivfoto der ermordeten Politikerin Marielle Franco - Rio de Janeiro Municipal Chamber/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Brasilianische Staatsanwaltschaft erhebt nach anderthalb Jahren Anklage .

Wie die Nachrichtenwebsite Uol am Samstag unter Berufung auf ein vertrauliches Gerichtsdokument berichtete, wirft die Anklage dem früheren Abgeordneten Rio Domingo Brazao vor, den Mord in Auftrag gegeben zu haben.

Die frühere Generalstaatsanwältin Raquel Dodge habe Mitte September bei Gericht eine formelle Anklage gegen Brazao erhoben, heisst es in dem Uol-Bericht. Dodge warf Brazao auch vor, frühere Polizisten zu Falschaussagen angestiftet zu haben, um seine Verantwortung zu verschleiern.

Franco wurde am 14. März 2018 ermordet, als sie mit dem Auto in der Nähe des Zentrums von Rio de Janeiro unterwegs war. Der Wagen wurde von Kugeln durchsiebt, auch Francos Fahrer wurde erschossen.

Franco war in einem der berüchtigten Armenviertel von Rio de Janeiro aufgewachsen. Als Politikerin kritisierte sie das Vorgehen der Polizei in den Favelas und die Anordnung von Präsident Michel Temer, die Armee zur Bekämpfung der Gewalt in Rio einzusetzen.

Im März 2019 wurden der mutmassliche Schütze und der Fahrer des Wagens festgenommen, aus dem die tödlichen Schüsse abgegeben wurden. Für die Ermittler stand schnell fest, dass es sich um einen politisch motivierten Mord handelte.

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