Die Aktion «Schweige nicht! Gefangenschaft tötet» erinnert an mehreren Orten in der Ukraine an die Kriegsgefangenen in russischen Händen.
Eine Frau hält während einer Aktion am Ufer des Dnipro in Kiew, Ukraine, am 10. Dezember 2023 Bilder eines gefangenen Verwandten vor vorbeifahrenden Autos hoch und fordert die Behörden auf, ihre Verwandten aus russischer Gefangenschaft zurückzugeben. - keystone

Hunderte von Menschen haben am Sonntag in mehreren Städten der Ukraine auf das Schicksal von Kriegsgefangenen in russischen Händen aufmerksam gemacht. Neben Familienangehörigen beteiligten sich auch ehemalige Kriegsgefangene, aktive Soldaten und Mitarbeiter internationaler Organisationen an der Aktion, die unter dem Motto «Schweige nicht! Gefangenschaft tötet» stand, wie ukrainische Medien berichteten.

Natalja Sarizkaja, Leiterin der Organisation «Frauen aus Stahl», die das Treffen auf dem Maidan in Kiew mitorganisiert hatte, beklagte ein mangelndes Interesse am Schicksal der Kriegsgefangenen. Verwandte und Freunde der Gefangenen «tun alles in ihrer Macht Stehende, um die Aufmerksamkeit der Behörden und der Gesellschaft auf die Frage der Rückkehr der Verteidiger zu lenken», doch habe dies nicht den gewünschten Effekt. Einige Teilnehmer der Kundgebung in der Hauptstadt beklagten, sie hätten schon seit Kriegsbeginn keinen Kontakt zu ihren Angehörigen in russischer Kriegsgefangenschaft.

«Gebt meinen Vater zurück» oder «Gebt meinen Bruder zurück» lauteten etwa die Formulierungen auf Plakaten in Lwiw. «Bringt sie zurück» forderte eine Demonstrantin in Dnipro auf ihrem Plakat.

Die Ukraine und Russland haben seit Kriegsbeginn im Februar 2021 mehrfach Gefangene ausgetauscht, doch sind diese Aktionen in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen. Genaue Zahlen über die Kriegsgefangenen auf beiden Seiten sind nicht bekannt.

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