Der Konflikt im Sudan scheint sich vorerst nicht zu legen. Die Kämpfe mit den paramilitärischen Einheiten haben sich ausgeweitet.
Sudan
Sudanesische Flüchtlinge vor dem Gelände eines medizinischen Konvois für Neuankömmlinge in Ägypten. (Archivbild) - Lobna Tarek/dpa

Im Sudan haben das Vorrücken paramilitärischer Einheiten unter Führung des ehemaligen Vize-Machthabers Mohammed Hamdan Daglo und die Ausweitung der Kämpfe eine neue Fluchtwelle ausgelöst. Wie die Nichtregierungsorganisation International Rescue Committee (IRC) am Sonntag mitteilte, ist die Region um Wad Madani südöstlich der Hauptstadt Khartum stark betroffen.

Die Stadt, die bislang als weitgehend sicher galt, ist seit Freitag von dem Vorrücken der Milizen betroffen.

Konflikt mit humanitären Folgen

In Wad Madani hatten seit April mehr als 500'000 Sudanesen, die bereits vor den Kämpfen aus Khartum geflohen waren, Zuflucht gesucht. Das IRC teilte mit, seine Mitarbeiter wegen der Kämpfe umgesiedelt zu haben. Die Unterbrechung habe zur Folge, dass Millionen von Bedürftigen lebenswichtige humanitäre Hilfe nicht mehr erhielten, so die Organisation.

Im Sudan kämpfen seit Mitte April die Streitkräfte unter der Führung von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan gegen die paramilitärischen «Rapid Support Forces». Dabei handelt es sich um eine aus Milizen in der Region Darfur hervorgegangene Quasi-Armee, die vom früheren Vize-Machthaber Mohammed Hamdan Daglo angeführt wird.

Der Konflikt hat vor allem in Khartum und in der Krisenregion Darfur schwere Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Nach UN-Angaben sind seit Beginn der Kämpfe 6,6 Millionen Menschen innerhalb des Sudans oder in Nachbarländer geflohen.

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