Die Eskalation im Nahost-Konflikt veranlasst Israel zu einem neue Schritt zum Schutz der Bevölkerung. Zahlreiche Menschen werden evakuiert.
Zerstörung
Eine riesige Rauchwolke steigt vom «Palestine Tower» in Gaza-Stadt auf. Die islamistische Hamas hat einen grossangelegten Überraschungsangriff auf Israel gestartet. Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. - dpa

Die israelische Armee evakuiert angesichts des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation die israelischen Ortschaften im Grenzgebiet. Tausende von Menschen sollten an andere Orte in Israel gebracht werden, sagte der israelische Armeesprecher Richard Hecht am Sonntag.

Die Armee erklärte das Gebiet um den Küstenstreifen herum zum Sperrgebiet. Es gebe noch acht Punkte im Süden des Landes, wo nach möglichen Angreifern gesucht werde, sagte Hecht. Der Sperrzaun zum Gazastreifen sei an 29 Stellen durchbrochen worden, diese seien inzwischen alle unter Kontrolle. Man greife aus der Luft potenzielle neue Angreifer an diesen Punkten an.

Bei der verheerenden Grossattacke der Hamas, die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, waren am Samstag nach Medienberichten rund 300 Israelis getötet worden.

Etwa 1600 wurden verletzt. Viele schweben noch in Lebensgefahr. Es wurden auch viele Israelis in den Gazastreifen verschleppt, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen. Wie viele genau, kann die Armee nicht sagen.

«Wir werden nach dieser unmenschlichen Attacke sehr hart gegen die Hamas vorgehen», sagte der Militärsprecher. «Dies ist ein furchtbarer Morgen.» Laut Militär sind unter den Toten auch 26 Soldaten und Soldatinnen, darunter auch ein Vize-General und ranghohe Kommandeure.

Hecht sagte, man werde vor Angriffen auf Hamas-Ziele im Gazastreifen Anweisungen an die dortige Bevölkerung geben, «um Kollateralschaden zu vermeiden». Es werde aber keine Evakuierung aus dem Palästinensergebiet geben. «Wir werden ihnen sagen, geht in den Norden, geht in den Süden, geht in den Osten.»

Zu einer möglichen Bodenoffensive sagte der Sprecher, alle Optionen seien auf dem Tisch. Die Grenzübergänge in den Gazastreifen seien von Hamas zerstört worden. «Wir haben es nicht eilig, sie wieder zu öffnen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HamasSchweizer ArmeeEU