Netanjahu hat vor weiteren Verhandlungen über eine neue Feuerpause sowie die Freilassung weiterer Geiseln erneut ein Einlenken der Hamas gefordert.
Benjamin Netanjahu
Netanjahu in der Knesset. - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der israelische Ministerpräsident Netanjahu stellt sich gegen die Hamas-Forderungen.
  • «Wir werden vor den wahnhaften Forderungen nicht kapitulieren», sagte er am Sonntagabend.
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«Wir unternehmen grosse Anstrengungen, um erfolgreich zu sein, aber eines ist Ihnen klar – wir werden vor den wahnhaften Forderungen der Hamas nicht kapitulieren», sagte der rechte Regierungschef am Sonntagabend in einer Ansprache in Tel Aviv. Am selben Tag hatte in Kairo ein weiteres Treffen der Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten stattgefunden, dem Israel jedoch – anders als die Hamas – zunächst fernblieb. Israel verlangt von den Islamisten zunächst unter anderem eine Liste der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt. Es sei zu früh, zu sagen, ob es in den nächsten Tagen ein Konzept für einen Deal geben werde, machte Netanjahu deutlich.

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Israel will auch wissen, ob die Hamas der im letzten Vorschlag der Vermittler genannten Zahl an palästinensischen Häftlingen zustimmt, die im Austausch gegen Geiseln freizulassen wären. In Medienberichte hatte es zuletzt geheissen, 40 Geiseln könnten gegen 400 Palästinenser in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden. Er habe noch keine Antwort auf seine Fragen bekommen, sagte Netanjahu. Er weise «den internationalen Druck zurück, den Krieg zu beenden», bevor Israel alle Ziele erreicht habe. Ob mit oder ohne neue Vereinbarung, «wir werden bis zum totalen Sieg kämpfen», bekräftigte Netanjahu.

Israel Geiseln Hamas
Menschen demonstrieren in Tel Aviv, Israel, für einen neuen Geisel-Deal mit der Hamas. - keystone

Die Pattsituation bei den schwierigen indirekten Verhandlungen könnte zu einem Problem für die Bemühungen der Vermittler um eine Feuerpause werden. Die in London erscheinende katarische Tageszeitung «Al Araby Al Jadid» zitierte einen ranghohen Hamas-Funktionär mit der Aussage, dass sich seine Organisation nicht zur Herausgabe einer Geiselliste zwingen lasse. «Dafür ist ein hoher Preis zu zahlen, in Form einer Linderung des Leids der Menschen in Gaza und eines umfassenden Waffenstillstands», sagte er der Zeitung. Der Vermittlervorschlag sieht nach US-Angaben lediglich eine sechswöchige Waffenruhe vor.

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