Türkischer Aussenminister spricht in Ankara mit Hamas-Chef
Der türkische Aussenminister Hakan Fidan hat den Chef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara empfangen. Fidan und Hanija hätten darüber gesprochen, dass in Gaza schnellstmöglich ein Waffenstillstand erreicht werden müsse, berichtete Anadolu unter Berufung auf diplomatische Quellen am Samstagabend.
Es sei zudem um die Geiseln in der Hand der Hamas, eine mögliche Aufstockung humanitärer Hilfe sowie um eine Zwei-Staaten-Lösung gegangen, hiess es. Hanija ist der Vorsitzende des Hamas-Politbüros und lebt in Katar.
Gaza seit Monaten im Krieg
Auslöser des Gaza-Kriegs war ein beispielloser Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels, bei dem 1200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln entführt wurden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen.
Nach einem Austausch von 105 Geiseln gegen 240 palästinensische Häftlinge Ende November will die Hamas die weiteren von ihr Verschleppten erst freilassen, wenn sich Israels Militär aus Gaza wieder zurückzieht. Der Geiseldeal war unter anderem durch die Vermittlung Katars zustande gekommen.
Die Hamas gilt in Europa und den USA als Terrororganisation, in der Türkei nicht. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Terrorangriff auf Israel zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als «Befreiungsorganisation» bezeichnet.