21-jähriger Schweizer in Weissrussland wieder auf freiem Fuss
Ein 21-jähriger Schweizer wurde nach den Protesten gegen Regierungschef Lukaschenko in Minsk festgenommen. Nun ist er wieder auf freiem Fuss.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag wurde in Weissrussland ein Schweizer (21) verhaftet.
- Der 21-Jährige ist jetzt wieder auf freiem Fuss.
- Bundesrat Ignazio Cassis hatte am Freitagmorgen verhandelt.
Die landesweite Opposition gegen Weissrusslands Machthaber Alexander Lukaschenko hat zu vielen gewalttätigen Protesten und mehren tausend Verhaftungen geführt.
Unter den Verhafteten war auch ein 21-jähriger Schweizer Ringer, der seit einem Jahr in Weissrussland lebt. Am Montag wurde er festgenommen.
Nun ist er wieder auf freiem Fuss. Wie Bundesrat Ignazio Cassis twittert, hat sein Telefongespräch mit dem belarussische Aussenminister Uladzimier Makej heute Morgen zur Freilassung geführt. «Ich bin erleichtert!», schreibt der Aussenminister.
Zuerst nur von Polizist durchsucht
Das Aussendepartement EDA hatte sich seit Tagen um die Freilassung des 21-jährigen Wallisers bemüht. Der junge Ringer war am Montag in Minsk im Rahmen der Proteste gegen Wahlfälschung bei der Präsidentschaftswahlen vom Sonntag verhaftet worden.
Der Schweizer war laut Angaben seines Vaters gegenüber der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» von einem ersten Polizisten überprüft worden, der ihn gehen liess. Ein weiterer habe ihn durchsucht und ein dritter habe ihn festgenommen, als er auf dem Heimweg war, wurde der Vater von der Zeitung zitiert.
Das Aussenministerium von Belarus erwähnte das Telefongespräch in einer Medienmitteilung ebenfalls, ohne jedoch den verhafteten Schweizer zu erwähnen. Im Zentrum des Gesprächs mit Cassis seien die Präsidentschaftswahlen und die aktuelle Lage im Land gestanden, hiess es.
Brutale Polizei-Einsätze
Seit der umstrittenen Wahl Lukaschenkos vom Sonntag gehen landesweit Anhänger der Opposition auf die Strasse. Dabei ging die Polizei auch in der Hauptstadt Minsk brutal mit Gummigeschossen und Tränengas gegen Demonstranten vor.
Es gab zahlreiche Verletzte und tausende Festnahmen. Am Montag war nach Regierungsangaben ein Demonstrant getötet worden, als ein Sprengsatz in seinen Händen explodierte.