Die italienische Parte Forza Italia hat einen neuen Vorsitzenden gewählt. Nach dem Tod von Parteigründer Berlusconi steht die Partei vor Herausforderungen.
Antonio Tajani
Antonio Tajani ist neuer Vorsitzender der Partei Forza Italia. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forza Italia wählt nach Berlusconis Tod Tajani als interimsweisen Vorsitzenden.
  • Die Partei-Ikone Berlusconi hinterlässt Frage nach der Zukunft von Forza Italia.
  • Tajani soll die Partei vor ihrer Bedeutungslosigkeit retten.

Einen Monat nach dem Tod von Parteigründer Silvio Berlusconi hat die italienische Partei Forza Italia am Samstag einen neuen Vorsitzenden gewählt. Aussenminister Antonio Tajani übernimmt bis zum nächsten regulären Parteitag im kommenden Jahr interimsweise den Vorsitz. Er war lange Zeit Nummer zwei in der Partei.

Er soll die italienische Regierungspartei nach dem Tod des Ex-Regierungschefs Berlusconi vor der Bedeutungslosigkeit retten. Vor seiner Wahl stimmten die Delegierten Tajanis Vorschlag zu, den Titel des Parteivorsitzenden von «Präsident» in «Nationalsekretär» zu ändern.

«Es gibt nur einen Präsidenten»

«Es ist nicht mehr möglich, einen Präsidenten für unsere Bewegung zu haben. Für uns gibt es nur einen Präsidenten», sagte Tajani. Er zeigte sich zuversichtlich: «Wir wollen das Zentrum sein, der Eckpfeiler des italienischen politischen Systems.»

Beim Treffen der Partei war auch der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, dabei.

Berlusconi weiterhin Gesicht der Partei

Berlusconi galt und gilt weiterhin als das Gesicht der Partei. Beobachtern zufolge stellt sich die Frage, wie lange die Partei ohne ihn eine Zukunft hat. Schon seit Jahren verliert die Partei Wähler und Abgeordnete.

Einzig Berlusconi hielt sie zuletzt dank seines Charismas und der Erinnerung an frühere Erfolge zusammen. Tajani soll die Partei bis zum Parteitag vor der Europa-Wahl 2024 führen und vor einem möglichen Zerfall retten.

Trotz Krankheit und hohen Alters lehnte es Berlusconi bis zu seinem Tod ab, seine Nachfolge in der Parteiführung zu regeln. Forza Italia ist seit Oktober 2022 als drittstärkste Kraft in der rechten Regierungskoalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni vertreten.

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