Der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa ist in Frankreich in die ehrwürdige Académie française aufgenommen worden.
Mario Vargas Llosa
Mario Vargas Llosa - AFP/Archiv

In seiner auf Französisch gehaltenen Rede in Paris hob Vargas Llosa am Donnerstag die Rolle der Literatur in der Demokratie hervor und kritisierte das autoritäre Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ausserdem feierte er die französische Literatur. «Die französische Literatur hat die ganze Welt von einer besseren Welt träumen lassen», sagte er. Der Nobelpreisträger aus Peru ist der erste Schriftsteller, der nicht auf Französisch schreibt, der in die Akademie aufgenommen wurde.

Die Académie française zählt zu den ältesten Einrichtungen des geistigen Lebens in Frankreich und wacht über die Vereinheitlichung und Pflege der französischen Sprache.

Die Akademie besteht aus 40 auf Lebenszeit berufenen Mitgliedern. Die Aufnahme gilt als Krönung einer Intellektuellenkarriere. Berufen werden Dichter, Schriftsteller, Philosophen, aber auch Schauspieler, Wissenschaftler und Politiker.

An der Aufnahmezeremonie von Vargas Llosa nahm auch Juan Carlos, der ehemalige König von Spanien, teil. Der Literaturnobelpreisträger hatte ihn dazu eingeladen.

Mit seinen radikalliberalen Positionen ist der 86-Jährige, der als Kandidat bei der Präsidentenwahl in Peru 1990 Alberto Fujimori unterlag, in der linkslastigen lateinamerikanischen Intellektuellenzunft ein Aussenseiter. So hätte er etwa nicht in der Situation sein wollen, bei der Präsidentenwahl in Brasilien zwischen dem damaligen rechtspopulistischen Amtsinhaber Jair Bolsonaro und dem dann gewählten linken Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva Lula entscheiden zu müssen.

Vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru im Jahr zuvor hatte Vargas Llosa sich für die Rechtspopulistin Keiko Fujimori ausgesprochen, vor der zweiten Runde der Präsidentenwahl in Chile seine Unterstützung für den ultrarechten Kandidaten Antonio Kast zum Ausdruck gebracht.

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