Orcas greifen Schweizer Segelteam an – Jacht sinkt
Das Wichtigste in Kürze
- Letzte Woche wurde ein Schweizer Segelteam im Mittelmeer von Orcas angegriffen.
- Schliesslich rammten die drei Schwertwale zwei Löcher in das Schiff.
- Die Crew wurde von der Küstenwache gerettet, für die Jacht ging die Sache nicht gut aus.
Orca-Alarm im Mittelmeer! In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde die Schweizer Segel-Yacht «Alboran Champagne» zur Zielscheibe von drei Schwertwalen. Das Schiff mit vier Crewmitgliedern an Bord war gerade unterwegs von Teneriffa nach Benalmadena in Südspanien. Dort sollte Profiskipperin Silke Eggert zur Besatzung dazustossen.
Doch daraus wurde nichts. Denn kurz vor Gibraltar geriet die Jacht in Seenot. Eggert stand in Kontakt mit Skipper Werner Schaufelberger, nachdem es am Boot plötzlich laut rumpelte.
Orcas rammen Schiff «mit voller Wucht»
Gegenüber «Yacht.de» gibt sie die Schilderungen des Zürcher Oberländers wieder: «Im ersten Moment dachte ich, dass wir etwas gerammt hatten. Doch dann wurde mir schnell klar, dass es Orcas waren, die auf das Schiff losgingen.»
Er stellte sofort den Motor aus und sendete einen Funkspruch ab. Die Küstenwache riet der Crew, Ruhe zu bewahren. Aber die Orcas gingen weiterhin auf die Segel-Yacht los.
«Die Angriffe waren brutal. Es waren zwei kleinere und ein grösserer Orca», so Schaufelberger.
Die beiden Kleineren hätten hinten am Ruder gerüttelt. Der Grosse nahm währenddessen immer wieder Anlauf und rammte das Schiff «mit voller Wucht von der Seite». Nach und nach nahmen sich die Kleinen dann aber ein Vorbild am Grossen und schossen ihrerseits auf das Boot zu.
Schliesslich schafften sie es, seitlich vom Ruder zwei Löcher in das Schiff zu rammen. Nach den etwa eineinhalb-stündigen Orca-Angriffen bemerkte die Crew einen Wassereinbruch. Nur eines der Löcher konnte die Crew notdürftig abdichten. Es war klar: Hilfe muss her.
Sind Sie schon mal gesegelt?
Nach rund 20 Minuten, in denen das Wasser langsam weiter stieg, traf die Küstenwache ein. Die Orcas hatten inzwischen ihre Angriffe eingestellt – ihr Ziel war erreicht.
Die vier Crewmitglieder wurden aufs Schiff der Küstenwache geholt. Anschliessend wurde eine starke Pumpe auf der Yacht installiert und diese abgeschleppt.
Doch für die «Champagne» gab es keine Rettung: Das Wasser stieg immer weiter und kurz vor dem Hafen versank das Schiff im Meer.