Bislang ist eine Organspende nur mit ausdrücklicher Zustimmung möglich. Einige Bundesländer wollen nun die sogenannte Widerspruchslösung einführen.
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Ein Organspendeausweis. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere deutsche Bundesländer wollen eine Widerspruchsregelung bei der Organspende.
  • Bisher war die Organspende nur mit ausdrücklicher Zustimmung möglich.
  • Mit der neuen Regel soll nun nur ein ausdrücklicher Widerspruch geltend gemacht werden.

Nordrhein-Westfalen (NRW) will sich gemeinsam mit anderen Bundesländern für eine Widerspruchsregelung bei der Organspende einsetzen. Zum Tag der Organspende am Samstag sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU): «Unterhalb dieser Widerspruchsschwelle ist jetzt langsam alles gemacht.»

In ganz NRW warten nach Angaben des Ministeriums derzeit rund 1800 Menschen auf ein Spenderorgan. Bei der Widerspruchslösung kann jeder Bürger nach seinem Tod Organspender werden, wenn er nicht ausdrücklich widersprochen hat. Bislang ist eine Organspende nur mit ausdrücklicher Zustimmung möglich.

Laumann fordert Bundesregierung auf

Zugleich forderte der CDU-Politiker die Bundesregierung auf, die Initiative zu ergreifen. In Europa gebe es noch drei Länder, die keine Widerspruchslösung haben. Darüber berichtet das «Deutsche Ärzteblatt».

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im Januar die bisherige Regelung angesichts sinkender Organspendezahlen als gescheitert bezeichnet. Daraufhin wurde eine erneute Abstimmung im Bundestag gefordert.

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