Bei einem russischen Raketenangriff auf ein bewohntes Hochhaus in der ukrainischen Grossstadt Dnipro mindestens fünf Menschen getötet worden.
Ukraine-Krieg
Anwohner räumen die Trümmer auf, nachdem eine russische Rakete in ein mehrstöckiges Gebäude eingeschlagen ist und viele Menschen unter den Trümmern liegen, Samstag, 14. Januar 2023, in Dnipro, Ukraine. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Raketen haben mindestens fünf Menschen in einem Wohnhaus getötet.
  • Weitere 27 Menschen wurden beim Angriff in der ukrainischen Stadt Dnipro getötet.

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein bewohntes Hochhaus in der ukrainischen Grossstadt Dnipro sind nach vorläufigen Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Mindestens 60 Menschen wurden verletzt, darunter 12 Kinder, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Zuvor war von 27 Verletzten die Rede gewesen. Rettungskräfte zogen die Menschen aus den Trümmern des teils eingestürzten Hauses. Insgesamt seien 72 Wohnungen zerstört worden; insgesamt seien dort zwischen 100 und 200 Menschen gemeldet gewesen. Das seien beunruhigende Zahlen, hiess es.

Mehr als 1000 Menschen müssten in warmen Unterkünften versorgt werden, hiess es. In den Trümmern signalisierten verschüttete Bewohner in der Dunkelheit nach ukrainischen Medienberichten auch mit ihren Taschenlampen an Mobiltelefonen, wo sie sich unter den Trümmern befanden, um gerettet zu werden. Viele schrien auch, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu hören war.

Die Präsidialverwaltung in Kiew veröffentliche Fotos und Videos von dem in Trümmern liegenden Gebäude. Der Leiter des Präsidialamts in Kiew, Andrij Jermak, zeigte sich entsetzt: «Russen sind Terroristen, die bestraft werden für alles. Alle – ohne Ausnahme.» Er sagte, dass die Flugabwehr und Luftstreitkräfte ihre Arbeit erledigten. «Wir werden zurückschlagen», betonte er. Der Feind ändere seine Taktik nicht und setze seine Schläge gegen die zivile Infrastruktur fort.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte ebenfalls den «russischen Terror». Mit Blick auf die Bergungsarbeiten sagte er: «Wir kämpfen um jeden Menschen, um jedes Leben.» Die Verantwortlichen für diese Bluttat würden gefunden und betraft.

Der Raketeneinschlag in Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Im ganzen Land galt zeitweise Luftalarm. Es war der erste russische Grossangriff dieser Art seit dem Jahreswechsel. Das ukrainische Militär teilte mit, dass von 38 russischen Raketen am Samstag 25 abgeschossen worden seien.

Zuvor hatten die ukrainischen Luftstreitkräfte vor möglichen neuen Angriffen gewarnt. Demnach waren zahlreiche russische Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95 tagsüber in der Luft. Im Schwarzen Meer hatten zudem russische Kriegsschiffe Stellung bezogen, von denen ebenfalls immer wieder Raketen abgefeuert werden.

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