Die Anzahl an Zwillingsgeburten ist in den letzten Jahrzehnten weltweit um ein Drittel gestiegen. Gründe für die Zunahme gibt es mehrere.
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Rosa und blaue Söckchen für ein Mädchen und einen Jungen und die nackten Babybeine von Zwillingen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Zwillingsgeburten ist weltweit um 30 Prozent gestiegen.
  • Gründe dafür gibt es mehrere – einer davon ist das höhere Alter der Mütter.
  • Der Anteil eineiiger Zwillingsgeburten blieb stabil bei 4 Prozent.

Es gibt immer mehr Zwillinge. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Zwillingsgeburten weltweit um ein Drittel gestiegen. Gründe dafür gibt es mehrere.

Zwischen der ersten Hälfte der 1980er Jahre und dem Beginn der 2010er Jahre sei die Zahl um ein Drittel gestiegen. In Zahlen ausgedrückt: Von gut 9 auf 12 je 1000 Geburten.

Stärkere Verbreitung von künstlicher Befruchtung

Gründe für die Zunahme seien eine stärkere Verbreitung von künstlicher Befruchtung sowie ein höheres Alter vieler Mütter. Der höhere Einsatz von Verhütungsmitteln trage ebenfalls dazu bei. Das berichten ein internationales Forscher-Trio um den Soziologen Christiaan Monden von der Universität Oxford in der Fachzeitschrift «Human Reproduction».

Ältere Frauen gebären häufiger Zwillinge, weil bei ihnen pro Zyklus mehr Eizellen heranreifen als bei jüngeren. Das liegt daran, dass ältere Frauen mehr Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) produzieren, das die Reifung der Eizelle auslöst.

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Die Zahl der Zwillingsgeburten ist um ein Drittel gestiegen. (Symbolbild) - pixabay

In fast allen Ländern, mit Ausnahme Südamerikas, sei die Zahl der Zwillinge deutlich gestiegen. Zumeist handelt es sich dabei um zweieiige Zwillinge, der Anteil eineiiger Zwillingsgeburten blieb stabil bei 4 Prozent.

Zahl in wohlhabenden Ländern wird weiter steigen

Nach Ansicht der Studienautoren ist aber unklar, ob die Zahl in wohlhabenderen Ländern weiter steigen wird. Das ist eine Folge von Gesundheitsproblemen bei Mehrlingsgeburten. Bei Zwillingen bestehen höhere Risiken während der Schwangerschaft sowie während der Geburt, etwa Früh- oder Totgeburten und höhere Sterblichkeit.

Daraufhin wurden die Regeln für künstliche Befruchtung vielerorts geändert, nun werden weniger Embryonen eingesetzt. «Es ist daher möglich, dass in diesen Ländern die beobachtete Zwillingsraten ein Allzeithoch erreicht haben und wieder zu sinken beginnen.»

Die Studienautoren schätzen, dass weltweit jedes Jahr etwa 1,6 Millionen Zwillingspaare zur Welt kommen, eines von 42 Neugeborenen ist Zwilling. In Deutschland war 2019 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sogar jedes 27. Neugeborene ein Mehrlingskind, zumeist ein Zwilling. Das entsprach einem Anteil von 3,7 Prozent - 1982 waren es noch 1,9 Prozent.

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