Dieser Punkt brachte den Durchbruch im US-Zoll-Streit
Künftig fallen für Exporte aus der Schweiz in die USA noch 15 Prozent Zölle an. Der Bundesrat informiert am Freitagnachmittag über den neuen Zoll-Deal.

Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell erheben die USA 39 Prozent Zölle auf Schweizer Exportprodukte.
- Nun konnte man sich gemeinsam auf einen neuen Deal einigen.
- Die Schweiz erhält einen Zollsatz von 15 Prozent auf Exportwaren.
Als beinahe alle umliegenden Länder Zoll-Deals bekamen, ging die Schweiz leer aus. Ganze 39 Prozent Zölle musste die Schweizer Exportindustrie auf ihre Produkte verkraften.
Zu viel für die Schweizer Wirtschaft und die Politik. Gemeinsam bemühten sich Wirtschaftsvertretende und Politikerinnen und Politiker um Lösungen. Gar eine goldene Rolexuhr für US-Präsident Trump hatten Schweizer Wirtschaftsgrössen vor kurzem im Gepäck.
Nun soll ein verbesserter Zoll-Deal Realität sein. Das verkündet der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer gegenüber dem News-Portal CNBC.
Bundesrat Guy Parmelin informierte um 16 Uhr im Rahmen einer Medienkonferenz über den Zoll-Deal. Alle Details findest du hier.
Alles zu den Details des Deals liest du hier im Nau.ch-Zoll-Ticker
19.05: Die SP ist nach dem durch den Bund angekündigten Zolldeal mit den USA skeptisch. Auf den ersten Blick sei die Zollsenkung erfreulich, aber es bleibe ungeklärt, welche Versprechen im Namen der Schweiz gemacht worden seien, teilte die Partei am Freitagabend mit.
Weder das sogenannte Team Switzerland – also Milliardäre und Chefs von Konzernen – noch der Bundesrat hätten offengelegt, welchen Preis Bevölkerung und öffentliche Hand zahlen sollten. Zudem bleibe US-Präsident Donald Trump ein «völlig unberechenbarer Partner», teilte die SP weiter mit.
SP-Meyer kritisiert den Bundesrat
«Wenn tatsächlich ohne grosse Zugeständnisse der Schweiz die Zölle sinken, ist das eine gute Nachricht», wird SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer in der Mitteilung zitiert. «Aber wir wissen nicht, was hinter den Kulissen versprochen wurde.»

Für die SP sei klar: Dass das «Team Switzerland» direkt mit der US-Regierung verhandelt habe, sei inakzeptabel. Der Bundesrat müsse «vollständig offenlegen», welche Verpflichtungen eingegangen worden seien.
18.51: Der Wirtschaftsverband Scienceindustries sieht in der Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der Schweiz einen «wichtigen Schritt für die Schweizer Exportindustrie». Die Vereinbarung werde die exportorientierte Schweiz spürbar entlasten, wie es in einer Mitteilung vom Freitagabend heisst.
Durch die Einigung werde die «Gleichbehandlung mit zentralen Wettbewerbern im amerikanischen Markt – insbesondere aus der EU und Japan – sichergestellt», so der Verband. Die Einigung sei daher ein wichtiges Signal für die Branche.
Scienceindustries: 15 Prozent weiterhin eine Belastung
Die bestehenden Zölle in Höhe von 15 Prozent seien jedoch weiterhin eine «erhebliche Belastung» für die Branche. Ziel solle es daher sein, wieder zu den früheren, zollfreien Konditionen zurückzukehren. So sei etwa auch der starke Franken eine bedeutende Herausforderung für die Mitgliedsunternehmen.
17.56: Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse begrüsst den Abschluss des Zoll-Abkommens mit den USA. Doch damit seien bei weitem nicht alle Probleme des Wirtschaftsstandorts Schweiz gelöst und es brauche weitere Massnahmen zu dessen Stärkung.
Die Zölle hätten die exportorientierte Schweizer Wirtschaft in den vergangenen Monaten sehr belastet und seien für gewisse Firmen existenzbedrohend gewesen, schreibt Economiesuisse in einer Stellungnahme vom Freitagabend. Mit dem neuen Abkommen erhalte die Schweiz nun gleich lange Spiesse wie die EU-/EFTA-Staaten.
Jedoch stellten auch die US-Zölle in Höhe von 15 Prozent eine Belastung für Schweizer Exportunternehmen dar. Die Unsicherheit bleibe, der Protektionismus nehme weltweit zu und im Inland schränke die immer feinmaschigere Regulierung die unternehmerische Freiheit ein und verteuere die Produktion.
Economiesuisse fordert, der Standort Schweiz müsse wieder gestärkt werden. Er dürfe nicht durch Gesetze und Verordnungen eingeschränkt werden. Und die Kostenlast für Unternehmen und Arbeitnehmende müsse rasch und massgeblich reduziert werden.
Es brauche weiter einen Abbau von Handelshemmnissen. Eine zentrale Rolle schreibt der Verband Freihandelsabkommen zu. Ein rasches Inkrafttreten der Abkommen mit Mercosur, Thailand und Malaysia sowie ein Abschluss der Verhandlungen mit Vietnam und China seien entscheidend. Und auch der bilaterale Weg mit der EU dank den Bilateralen III müsse weiterentwickelt und stabilisiert werden.
Treffen im Weissen Haus brachte Trump zur Einsicht
17.53: Das Treffen von Wirtschaftsministern mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus brach das Eis. Das sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Freitag vor den Medien in Bern. Das habe den US-Präsidenten Donald Trump zur Erkenntnis gebracht, dass hohe Zölle für beide Seiten ein Verlustgeschäft sind.
Was das von Trump als Grund für die Zölle angeführte Handelsdefizit betrifft, erklärte Helene Budliger Artieda, die Direktorin des Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), die präsidiale Zollerklärung sei zu einem ungünstigen Zeitpunkt erfolgt.
Im August sei das Handelsdefizit der USA gegenüber der Schweiz wegen der Zollunsicherheiten hoch gewesen. Zurückzuführen war das auf Vorhol-Effekte. Wichtig sei es für die Einigung gewesen, den USA zwar einen Investitionsplan von Unternehmen zu präsentieren, aber doch den Plan eines ganzen Landes.
Parmelin: Hätten Investitionen gerne in der Schweiz behalten
Die zugesicherten Investitionen in den USA hätte er gern in der Schweiz behalten, räumte Parmelin ein. Darum möchte der Bundesrat die administrativen Kosten für die Unternehmen weiter senken. Hier seien weitere Massnahmen in der Konsultation und sollten bis Ende Jahr vorliegen.
Budliger Artieda ergänzte, die zugesicherten 200 Milliarden-Investitionen in den USA seien ausserordentlich hoch und erfolgten ausserordentlich schnell, nämlich bis 2028. Die Schweiz sei indessen immer Nettoinvestorin gewesen. Zudem gehe es auch um Kapazitäten: Es stelle sich die Frage, wo man die Fabriken bauen und die Arbeitskräfte finden wolle.
Stabilisierung für den Arbeitsmarkt
17.50: Die Senkung der US-Zölle auf Schweizer Waren entlaste die exportorientierte Wirtschaft spürbar, auch wenn die Unsicherheiten für Unternehmen bestehen blieben, argumentiert der Arbeitgeber-Verband. Für den Arbeitsmarkt bedeute die Einigung eine wichtige Stabilisierung, hiess es in einer Reaktion auf die Verhandlungen von Bundesrat Guy Parmelin in Washington.
Da die verbleibenden Zölle von 15 Prozent weiterhin deutlich höher liegen als vor Beginn des Zollkonflikts, dürfte der Bedarf an Kurzarbeitsentschädigung auch künftig erhöht bleiben, gibt der Arbeitgeber-Verband in seiner Mitteilung zu bedenken.
Umso mehr sei zu begrüssen, dass die verlängerte Bezugsdauer weiterhin gelte und den Unternehmen zusätzliche Planungssicherheit biete. Sie bleibe ein wichtiges Mittel, um den Arbeitsmarkt vor externen Störungen zu schützen.
17.34: Der Zolldeal mit den USA entlaste gewisse Schweizer Unternehmen, er sei aber auch ein gefährlicher Präzedenzfall, warnen die Grünen in einer ersten Reaktion auf das Verhandlungsergebnis in Washington. Der Deal sei vom Bundesrat mit einer Unterwerfungsstrategie teuer erkauft worden.
Die neuen Zugeständnisse, insbesondere der drohende zollfreie Import von Hormonfleisch und Chlorhühnern, seien das Resultat eines undemokratischen Prozesses, der die Schweizer Landwirtschaft und die Konsumenten massiv schädigen werde, heisst es in einer Mitteilung der Partei vom Freitagnachmittag.

«Der US-Zolldeal ist der eigentliche Unterwerfungsvertrag», wird Grünen-Präsidentin Lisa Mazzone zitiert. Und weiter: «Die Schweizer Wirtschaftselite und der Bundesrat werfen sich vor US-Präsident Donald Trump in den Staub.»
Die Schweiz habe sich die Zugeständnisse mit fragwürdigen Methoden und Goldgeschenken im Gepäck erkauft, statt auf den Entscheid des Supreme Courts, des Obersten Gerichtshofes, zu warten. Es dürfe nicht sein, dass Unternehmen im Namen der Schweiz Abkommen aushandeln, die ihren Partikularinteressen dienen.
Interpharma: Viele Probleme noch ungelöst
17.22: Der Branchenverband Interpharma begrüsst die Einigung im Zollstreit mit den USA. Zugleich verweist er darauf, dass für die Pharmaunternehmen die grössten Probleme noch ungelöst seien.
Die Senkung der Zölle auf Schweizer Importe in die USA werde den Wirtschaftsstandort Schweiz massgeblich entlasten, schreibt der Verband in einem Beitrag auf der Wirtschaftsplattform LinkedIn. Für den Grossteil der Wirtschaft in der Schweiz herrsche nun zumindest etwas mehr Klarheit.
Die Schweizer Pharmaindustrie stehe jedoch weiterhin unter grossem Druck. Dies insbesondere, weil sie seit dieser Woche zu einem Referenzland für US-Medikamentenpreise geworden sei. Das bedeute einen erheblichen Druck auf die Preisfestsetzung. Denn wenn die Schweiz als Benchmark für die USA diene, würden Medikamente hierzulande nur noch zu mit den USA vergleichbaren Preisen angeboten oder kämen gar nicht, respektive massiv verzögert, auf den Markt.
Interpharma ruft die Politik dazu auf, die Preisfestsetzung für innovative Medikamente zu modernisieren und auf weitere reine Kostensenkungsmassnahmen zu verzichten.
Medikamentenproduktion in der Schweiz geht zurück
17.19: Laut Wirtschafts-Staatssekretärin Helene Budliger Artieda werden künftig weniger Medikamente in der Schweiz hergestellt. Dies folge aus der Ankündigung der Pharmaindustrie, vermehrt in den USA zu produzieren.
Denn die Pharma-Exporte machten einen grossen Teil des Handelsdefizits mit den USA aus, so die Direktorin des Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) weiter.
«Es war auch so, dass wir in diesem Sinne Pech hatten», so Budliger Artieda weiter. Das Handelsdefizit sei im Januar 2025 besonders hoch gewesen, da US-Präsident Trumps Zölle schon im Raum gestanden hätten. Da habe es daher vorab sehr viele Exporte vonseiten der Pharma-Branche gegeben.
Ausserdem gäbe es auch Möglichkeiten, die Importe zu erhöhen, um das Defizit auszugleichen. Das Abkommen sei ein Zusammenkommen des Privatsektors und der Eidgenossenschaft.
Schweizer Unternehmen wollen in Goldhandel investieren
17.09: Gemäss Budliger Artieda ist auch der Goldhandel in den Investitionsversprechen von Schweizer Unternehmen an die USA in der Höhe von 200 Milliarden US-Dollar enthalten. «Das sind aber Privatinvestitionen», so die Seco-Direktorin am Freitag vor den Medien.
Die Eidgenossenschaft sei hierbei nicht involviert. Es gäbe ein Interesse vonseiten der Schweizer Goldproduzenten, in den USA zu produzieren. New York sei ein «primärer Ort des Goldhandels». Für die USA sei es denn auch wichtig, ihren Goldmarkt zu stärken, sagte Budliger Artieda weiter.
US-Finanzminister Scott Bessent verstehe die geopolitische Bedeutung des Goldhandels «sehr gut». Daher sei dies auch ein Argument, dass der Privatsektor eingebracht habe.
Man habe eine detaillierte Liste von Investitionsversprechen vonseiten der Schweizer Unternehmen, die man mit deren Einverständnis an die USA übergeben habe. Die Pharma-Branche habe hierbei «natürlich einen Löwenanteil», so die Direktorin des Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) weiter.
GLP: Senkung der Zölle «gute Nachricht»
17.03: Zwar sei die Senkung der US-Zölle auf Waren aus der Schweiz «eine gute Nachricht». Ziel müsse aber auch mit den USA der Freihandel sein, betont die GLP in ihrer Reaktion auf das Verhandlungsergebnis, das Bundesrat Guy Parmelin in Washington erzielt hat.
«Wir machen uns weiterhin stark für die Rückkehr zu einer regelbasierten Weltordnung», wird Parteipräsident Jürg Grossen in einer Mitteilung der GLP vom Freitagnachmittag zitiert.
Für die GLP seien deshalb die Bestrebungen des Bundesrate für den Abschluss neuer und das Aufdatieren bestehender Freihandelsverträge weiterhin zentral. Genauso wichtig sei die Absicherung der bewährten bilateralen Verträge mit dem wichtigsten Handelspartner der Schweiz, der EU.
SVP stolz auf ihren Bundesrat
16.45: Die SVP gibt sich stolz nach den erfolgreichen Zoll-Verhandlungen ihres Parteimitglieds: «Gut gemacht, Herr Bundesrat Parmelin», hiess es in einer Mitteilung vom Freitagnachmittag. Die Partei ergriff auch gleich die Gelegenheit, gegen die EU auszuteilen: Der sogenannte EU-Unterwerfungsvertrag sei keine Lösung.
Volkswirtschaftsminister Guy Parmelin habe «einmal mehr geliefert». Er suche nicht den persönlichen Auftritt, sondern möglichst gute Ergebnisse.
Dabei habe Parmelin auf die richtige Strategie gesetzt. Er habe «im Hintergrund die politischen Fäden gezogen und die Tür geöffnet für die Vertreter der Wirtschaft: Gemeinsam für den Schweizer Werkplatz».
Der Deal mit den USA habe zudem gezeigt, wie die Schweiz eigenständig und im Interesse ihrer Wirtschaft handeln könne. Das sei «die Erfolgsformel der Schweiz: Wirtschaftlich offen sein, ohne sich politisch einbinden zu lassen».
Das brachte den Durchbruch im Zoll-Streit
16.35: Bundesrat Guy Parmelin bestätigt an der Medienkonferenz die Einigung mit der USA auf einen Zollsatz von 15 Prozent. Damit sei die Schweiz jetzt gleichgestellt mit der EU, so Parmelin.
Auf Nachfrage, wann denn die US-Zölle frühestens auf 15 Prozent gesenkt würden, antwortete Wirtschaftsminister Parmelin, dass dies noch etwas Zeit brauche. Das Ziel sei es gewesen, dass sich die USA und die Schweiz einigten, so der Bundesrat.

Man müsse aber verstehen, «dass alle technischen Aspekte der Zölle noch geklärt werden müssten», das brauche etwas Zeit.
Auf die Frage, was der Schweizer Delegation bei den Verhandlungen mit den USA zum Durchbruch verholfen habe, sagt Staatssekretärin Helene Budliger Artieda, die gemeinsam mit Parmelin in die USA reist: «Fleiss, Fleiss, Fleiss!»
Schweizer Firmen wollen in den USA gross investieren
Gleichzeitig zur Einigung hätte sich die Schweizer Wirtschaft dazu verpflichtet, 200 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren, so der Wirtschaftsminister. Das Abkommen sei in vollem Interesse der Schweiz.
Es seien keine Zugeständnisse gemacht worden, welche die Autonomie oder Neutralität der Schweiz tangieren würde. «Wir bleiben autonom», verisichert Parmelin.
Schweiz baut Einfuhrzölle teilweise ab
Zudem baut die Schweiz im Rahmen der Übereinkunft Einfuhrzölle auf eine Reihe von US-Produkten ab. Dabei handelt es sich, neben sämtlichen Industrieprodukten und Fisch und Meeresfrüchte, um aus Sicht der Schweiz «nicht-sensitive Agrarprodukte der USA», teilte der Bund während der Medienkonferenz in Bern mit.
Für weitere Exportinteressen der USA habe man sich auf eine Lösung einigen können, welche die agrarpolitischen Interessen der Schweiz berücksichtige, hiess es am Freitag weiter.
Die Schweiz gewähre den USA im Rahmen der Übereinkunft zudem zollfreie bilaterale Zollkontingente auf ausgewählte US-Exportprodukte. Für Rindfleisch etwa gälte ein Umfang von 500 Tonnen, für Bisonfleisch 1000 Tonnen und für Geflügelfleisch 1500 Tonnen.
Das Datum zur Umsetzung dieser Marktzugangskonzessionen werde mit den USA koordiniert, um eine zeitgleiche Senkung der Zölle sicherzustellen.
Parmelin: Keine Schmälerung von Interessen der Landwirtschaft
In der mit den USA erzielten vorerst unverbindlichen Absichtserklärung hat die Schweiz keine Zugeständnisse zulasten der Landwirtschaft gemacht. Laut Wirtschaftsminister Guy Parmelin gehen die Verhandlungen über Käse und Kaffee weiter.
Die Schweiz erhält die Zollbefreiung für Industrieprodukte aus den USA, Kaffee und gewisse exotische Früchte aufrecht, wie ein sichtlich zufriedener Parmelin am Freitag in Bern vor den Medien sagte. Käse und weitere Schweizer Produkte seien noch Gegenstand von Verhandlungen.
Für gewisse Landwirtschaftsprodukte gab es demnach Zugeständnisse, aber nicht für solche, welche die Schweizer Landwirtschaft vorrangig produziert. Rindfleisch und Geflügel sind Parmelin zufolge ausgenommen. In der Industrie übernimmt die Schweiz die US-Normen.
Pharma- und Chemieprodukte aus der Schweiz profitieren in den USA weiterhin von der Meistbegünstigungsklausel. Selbst wenn die USA auf sie Zölle erheben sollten, blieben diese auf den ausgemachten Satz von 15 Prozent beschränkt, erklärte Parmelin.
Parmelin: Abkommen grosse Erleichterung für Schweizer Wirtschaft
Das Abkommen sei eine grosse Erleichterung für die Schweizer Wirtschaft, erklärt Parmelin. Die hohen Zölle hätten grosse Schäden für die Schweizer Wirtschaft angerichtet. 40 Prozente der gesamten Schweizer Exporte seien betroffen gewesen.
Der neue Zollsatz sei nach intensiven Verhandlungen zustande gekommen, sagte der Bundesrat weiter. Der Deal sei das Ergebnis des gemeinsamen Engagements von Team Switzerland.
Die aktuell vorliegende unverbindliche Absichtserklärung werde nun in eine rechtlich verbindliche Form überführt und ein Verhandlungsmandat formuliert. Anschliessend folgen gemäss Parmelin eine Konsultation und die Parlamentsberatung. Das erzielte Verhandlungsresultat sei indessen befriedigend, sagte der Wirtschaftsminister.
16:30: Die Pressekonferenz des Bundesrates beginnt mit 30 Minuten Verspätung.
Handel Schweiz: Wichtiges Signal an Handelsplatz Schweiz
16.16: Der Branchenverband Handel Schweiz zeigt sich über den Zolldeal mit den USA sehr erfreut. «Die Lösung ist ein wichtiges Signal an den Handelsplatz Schweiz und bringt dringend benötigte Planungssicherheit für die Wirtschaft.»
Das Abkommen verhindere weitere Belastungen für Schweizer Unternehmen und sichere die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts, schrieb der Verband am Freitag in einem Communiqué. «Wir freuen uns sehr über die Einigung. Sie ist für die Schweizer Wirtschaft von grosser Bedeutung», erklärte Verbandsdirektor Kaspar Engeli. «Unser Dank gilt dem Bundesrat und allen beteiligten Stellen.»
Für ein kleines, hochvernetztes Land wie die Schweiz seien verlässliche, faire und stabile Handelsbeziehungen essenziell. Die jüngsten Erfahrungen würden bestätigen, dass ein funktionierender globaler Marktzugang kein Selbstläufer sei. «Handelsbarrieren, geopolitische Spannungen und protektionistische Tendenzen können für grosse wirtschaftliche Schäden sorgen», schrieb Handel Schweiz.
16.15: Swissmem, der der führende Arbeitgeberverband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie, spricht in einer ersten Stellungnahme zum Zoll-Deal von «Aufatmen, aber keine Entwarnung».
Die Nachverhandlungen des Bundesrates mit der US-Regierung hätten sich ausbezahlt. Weiterhin würden sicher aber viele Faktoren negativ auf die Chancen der Schweizer Exportindustrie auswirken. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen für den Werkplatz Schweiz entschlossen verbessern.
PK verzögert sich
16.00: Die Medienkonferenz des Bundesrats verzögert sich. Sie soll um 16.30 Uhr starten.
15.55: Der Walliser Nationalrat und Mitte-Präsident Philippe Matthias Bregy hielt derweil ebenfalls auf X fest, die Einigung im US-Zollstreit sei wichtig für die Schweizer Wirtschaft, sie schaffe Rechtssicherheit. Sie sei «ein Zwischenerfolg», denn für eine abschliessende Beurteilung werde der Preis der Einigung entscheidend sein.
15.45: Fabio Regazzi, Präsident des Gewerbeverbandes, zeigt sich gegenüber Nau.ch zufrieden mit dem neuen Zoll-Deal: «Wenn ich ehrlich sein soll, hätte ich mir eine noch bessere Lösung gewünscht», sagt der Tessiner Mitte-Ständerat.
«Aber realistischerweise muss man mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Wir haben die Gleichstellung mit Europa erreicht und das ist sicher positiv.»

Positiv sei auch, dass es relativ schnell gegangen sei, so Regazzi. «Man kann nun mit mehr Zuversicht in die Zukunft blicken, denn die 39 Prozent waren wirklich unerträglich.»
Eine allfällige Verlagerung der Goldschmelze in die USA sieht er kritisch: «Das ist für den Kanton Tessin eine wichtige Branche mit viel Mehrwert», sagt er weiter. ch weiss nicht, was da genau verhandelt wurde, aber ich hoffe, dass die Produktion nicht in die USA verlagert wird. Das wäre für den Kanton – und auch für die Schweiz – schade um das Knowhow.»
15.35: Eine erste Äusserung aus der Schweizer Politik zum neuen Zoll-Deal kommt von FDP-Fraktionspräsident Damien Cottier. Auf X schreibt er: «Ein Satz von 15 Prozent ist zwar immer noch sehr hoch, aber natürlich deutlich besser als die höchst problematischen 39 Prozent, die für unsere Unternehmen und unsere Arbeitsplätze höchst problematisch waren.»
Die Verhandlungen müssen fortgesetzt werden, um diesen Satz weiter zu senken, so Cottier. «Glückwunsch an den Bundesrat zu diesem ersten Erfolg, der nun detailliert analysiert werden muss.»

Schweizer Firmen wollen Produktion in USA verlagern
15.30: Im Interview mit dem Sender CNBC erklärt der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer eine der Bedingungen für den Zoll-Deal. Demnach hätten sich Schweizer Firmen dazu bereit erklärt, Teile ihrer Produktionen in die USA zu zügeln.
Konkrekt nennt Greer Pharmaunternehmen, Goldschmelzer und Eisenbahnausrüster. Dies sei ein «wichtiger Bestandteil» des Deals.
15.15: Um 16 Uhr Schweizer Zeit informiert der Bundesrat über den neuen Zoll-Deal zwischen der Schweiz und den USA.
15 Prozent Zölle auf Schweizer Produkte in den USA
15.11: Auf Produkte aus der Schweiz wird in den USA künftig 15 Prozent Zoll erhoben. Das bestätigt der Bund.

«Die Schweiz und die USA haben erfolgreich eine Lösung erreicht: Die US-Zölle werden auf 15 Prozent gesenkt.»












