Im vergangenen Jahr gingen bei Exit rund 3500 Anfragen für eine Freitodbegleitung ein. Insgesamt 973 Menschen starben mit Hilfe von Exit.
Sterbehilfe Menschen Hände
Zwei Menschen halten sich die Hände. (Symbolbild) - DPA
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im vergangenen Jahr starben 973 Menschen mit der Hilfe von Exit.
  • Das sind 60 mehr als 2020.
  • Als Gründe für das anhaltende Bedürfnis sieht der Verein die Alterung der Gesellschaft.

Im vergangenen Jahr sind 973 Menschen mit Hilfe von Exit Deutsche Schweiz aus dem Leben geschieden. Neu sind dem nicht gewinnorientierten Verein knapp 12'000 Personen beigetreten, sodass er nun in der Deutschschweiz und und im Kanton Tessin mehr als 142'000 Mitglieder zählt.

Das Wachstum hält an: Allein bis Mitte Februar wurden 3528 neue Mitglieder aufgenommen, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Die Selbstbestimmung am Lebensende sei den Bürgerinnen und Bürgern offensichtlich wichtig.

Exit erhielt im vergangenen Jahr rund 3500 Anfragen für eine Freitodbegleitung. Abklärungen, sogenannte Aktenöffnungen, wurden bei 1328 vorgenommen, das sind 143 mehr als im Vorjahr. Insgesamt 973 Menschen starben mit Hilfe von Exit. Das sind 60 mehr als 2020.

Deutliche Alterung der Gesellschaft

Als Gründe für das anhaltende Bedürfnis nach Freitodbegleitung sieht der Verein neben dem stetigen Mitgliederzuwachs unter anderem die deutliche Alterung der Gesellschaft. Die begleiteten Menschen waren im Durchschnitt 78,2 Jahre alt. Wie im Vorjahr waren 59 Prozent davon Frauen und 41 Prozent Männer.

exit
In der Schweiz ist die Sterbehilfe bereits seit Jahrzehnten gesetzlich erlaubt. - dpa

Die meisten Menschen litten an einem terminalen Krebsleiden. So liessen sich 340 Krebskranke in den Tod begleiten. Das entspricht einem Anteil von 35 Prozent. Ausserdem begleitete Exit 264 Hochbetagte mit mehrfachen Gebrechen und 119 Personen mit chronischen Schmerzerkrankungen.

Mit 304 Personen kamen die meisten Sterbewilligen aus dem Kanton Zürich, gefolgt von den Kantonen Bern (137), Aargau (109), St. Gallen (62), Luzern (53), Basel-Stadt (47) sowie Basel-Land (41). Generell gibt es keine besonderen Entwicklungen.

Die Zahlen liegen im Trend der Vorjahre, wie es in der Mitteilung heisst. Insgesamt bleiben Freitodbegleitungen jedoch selten in der Schweiz. Sie machen etwa 1,5 Prozent der Todesfälle aus.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Tod