Die armenische Exilorganisation in der Schweiz kritisiert das Schweigen zu Berg-Karabach und fordert den Bund zum Handeln auf.
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Fast 100'000 Armenierinnen und Armenier aus Berg-Karabach sind bereits nach Armenien geflüchtet. - keystone

Die armenische Gemeinschaft in der Schweiz fordert nach der Eroberung Berg-Karabachs vom Bund konkrete Massnahmen gegen Aserbaidschan. Als Mitglied des Uno-Sicherheitsrats könne die Schweiz dem Schweigen der internationalen Gemeinschaft über die ethnische Säuberung ein Ende bereiten.

Schweizer Bürger armenischer Herkunft seien sehr besorgt und fassungslos über das Schweigen ihrer Wahlheimat, teilte die armenische Gemeinschaft der Schweiz am Mittwoch mit. Die grösste armenische Exilorganisation des Landes schrieb, dass nach der Flucht von über 100'000 Menschen aus Berg-Karabach die ethnische Säuberung praktisch abgeschlossen sei.

Schweiz soll armenische Bevölkerung schützen

Die wenigen tausend verbliebenen Einwohnerinnen und Einwohner seien der Gnade Aserbaidschans ausgeliefert. Als Mitglied des Uno-Sicherheitsrats habe die Schweiz die Möglichkeit und Verantwortung, die armenische Bevölkerung zu schützen.

Berg-Karabach
Ethnische Armenier aus Berg-Karabach und Beobachter der Europäischen Union fahren mit ihren Autos an einem Kontrollpunkt auf der Strasse von Berg-Karabach nach Goris vorbei. - dpa

Sie solle sich für eine Verurteilung der militärischen Aggression Aserbaidschans und die Strafverfolgung der Verantwortlichen einsetzen und die ethnische Säuberung anerkennen. Zudem soll der Bund alles unternehmen zum Schutz der Zivilbevölkerung, der Kriegsgefangenen und der Kulturgüter.

Unter dem Mandat der Vereinten Nationen oder der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sollten Beobachter vor Ort entsandt werden. Gegen das Regime von Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev fordert die Armenierinnen- und Armeniergemeinschaft Sanktionen.

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