Sicherungsarbeiten am eingestürzten Tunnel zwischen Riddes und La Tzoumaz beginnen.
Den Tunnel ohne Stabilisierung des Gewölbes direkt aus dem Fels zu hauen, sei eine damals übliche Vorgehensweise gewesen, sagt der Kantonsingenieur.
Den Tunnel ohne Stabilisierung des Gewölbes direkt aus dem Fels zu hauen, sei eine damals übliche Vorgehensweise gewesen, sagt der Kantonsingenieur. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD

Der Tunnel auf der Strasse zwischen Riddes und La Tzoumaz im Unterwallis, dessen Gewölbe am Samstagabend teilweise eingebrochen war, muss gesichert werden. Arbeiten im Inneren werden in einem zweiten Schritt erfolgen und sich über mehrere Monate erstrecken. Derzeit würden Möglichkeiten geprüft, wie der vom Einsturz nicht betroffene Teil des Tunnels zusammengehalten werden könne, damit die Bauarbeiten begonnen können, erklärte Bertrand Huguet, der für den Sektor zuständige Strassenmeister, am Montag.

In den nächsten Tagen würden geologische Messungen durchgeführt, um zu entscheiden, welche Art von Sicherungsbauwerk notwendig sei, bevor Arbeiter in den Tunnel geschickt werden könnten. Der Tunnel wurde geologisch, aber nicht elektronisch überwacht. Der 1963 erbaute Tunnel verfügte über keinerlei Anlagen für ein solches Monitoring, erklärte Huguet. Wie alle Bauwerke des Kantons wurde er jedoch mehrmals jährlich inspiziert. Es sei sehr schwierig «solche Ereignisse vorherzusehen», sagte Huguet.

Eine unvorhersehbare Katastrophe

Der betroffene Tunnel ist der erste auf der Strecke zwischen Riddes und La Tzoumaz. «Ein Stück der Felswand hat sich vom Rest des Felsens gelöst. Dahinter bewegen sich auch andere Stücke und drohen abzustürzen», erklärt der Kantonsingenieur Vincent Pellissier die Schwierigkeit der bevorstehenden Arbeiten. Mehr als hundert Kubikmeter Material seien in den Tunnel gelangt. Den Tunnel ohne Stabilisierung des Gewölbes direkt aus dem Fels zu hauen, sei eine damals übliche Vorgehensweise gewesen, sagte Pellissier weiter.

Sein Einsturz sei jedoch eher altersbedingt als auf andere Ursachen zurückzuführen. Bauwerke im Hoch- und Tiefbau seien für eine Lebensdauer von etwa 100 Jahren konzipiert. «Eine zusätzliche Belastung, die vor allem die Defizite bei der Instandhaltung der Infrastrukturen aufzeigten, seien mit dem Klimawandel verbundene Unwetter. Es gebe sieben weitere Tunnel dieser Art auf der betroffenen Strasse», erklärte Pellissier.

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