Grippewelle Schweiz: Impfung jetzt noch sinnvoll?
Die Schweiz kämpft mit einer frühen Grippewelle im Dezember 2025. Experten raten trotz begonnener Saison weiterhin zur Impfung für Risikogruppen.

Die Grippewelle hat die Schweiz offiziell erfasst, wie das Bundesamt für Gesundheit am Mittwoch mitteilte. In der ersten Dezemberwoche wurden 846 laborbestätigte Grippefälle registriert.
Das entspricht einem Anstieg von zwei Dritteln gegenüber der Vorwoche. Pro 100'000 Einwohner meldet das BAG 9,3 bestätigte Grippefälle. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag diese Zahl zur selben Zeit bei nur 3,5 Fällen, wie «Swissinfo» berichtet.
Grippewelle Schweiz früher gestartet
Die aktuelle Grippesaison startet deutlich früher als in den vergangenen Jahren. Die BAG präzisiert: Der Anstieg sei früh, aber nicht aussergewöhnlich für die Schweiz. Die Entwicklung sei vergleichbar mit der Saison 2022/23, die zu den grösseren Grippewellen zählte.
Damals erreichte die Welle ihren Höhepunkt bereits Mitte Dezember, so «Swissinfo». In den beiden Folgejahren war dies erst Ende Januar der Fall.
Impfung auch jetzt noch möglich
Eine Grippeimpfung ist laut der BAG weiterhin möglich und sinnvoll, wie «Swissinfo» berichtet. Die genaue Entwicklung der aktuellen Saison lasse sich nicht vorhersagen.
Die empfohlene Impfzeit dauert laut Bundesamt für Gesundheit von Mitte Oktober bis zum Beginn der Grippewelle. Das körpereigene Immunsystem benötigt nach der Impfung circa zwei Wochen, um einen optimalen Schutz aufzubauen.
Mutierte Virenstämme stellen Herausforderung dar
Die WHO entscheidet jeweils Anfang des Jahres, welche Grippestämme in den Impfstoff aufgenommen werden, erklärt das «SRF». Seit Juni ist jedoch ein deutlich mutierter Stamm aufgetaucht, der an Bedeutung gewonnen hat.
Die Passgenauigkeit der aktuellen Impfung könnte dadurch geringer ausfallen. Dennoch bietet die Impfung Schutz: Der Körper bildet nicht nur Antikörper, sondern aktiviert auch T-Zellen, berichtet das «SRF».
Breiter Immunschutz trotz Mutationen
Diese T-Zellen wirken breiter und decken teilweise Stämme ab, die nicht exakt im Impfstoff enthalten sind. Das Immunsystem ist flexibel und kann auch bei Mutationen Schutz bieten, erklärt das «SRF».

Eine verlässliche Einschätzung der Impfwirksamkeit ist erst nach Abschluss der Saison möglich. Weltweit zirkulieren mehrere Grippestämme gleichzeitig, deshalb enthält der saisonale Impfstoff grundsätzlich vier Varianten.
Experten warnen vor frühem Höhepunkt
Einige Experten gehen davon aus, dass eine früh beginnende Grippesaison stärker ausfallen kann, berichtet das «SRF». Ein früher Start könnte bedeuten, dass der Höhepunkt bereits im Dezember erreicht wird.
Wer sich impfen lassen möchte, sollte daher nicht zu lange warten. Die Grippeimpfung wird besonders Menschen ab 65 Jahren, Schwangeren und Personen mit chronischen Erkrankungen empfohlen.








