Die steigenden Krankenkassenprämien machen vielen Schweizern Sorgen. Der Dachverband Budgetberatung rechnet deshalb mit vielen Anfragen.
Portemonnaie
Immer weniger im Portemonnaie? Das dürfte vielen Schweizern so ergehen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Durchschnittlich steigen die Schweizer Krankenkassenprämien um 8,7 Prozent.
  • Viele dürften die Erhöhung in ihrem Portemonnaie spüren.
  • Budgetberatungsstellen rechnen mit mehr Kunden – besonders ab 2024.
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Vergangene Woche verkündete Alain Berset den Krankenkassen-Schock. Die Prämien steigen nächstes Jahr im Schnitt um satte 8,7 Prozent. Das dürfte zahlreichen Schweizern zu schaffen machen – gerade jetzt, wo ohnehin vieles teurer wird.

Müssen jetzt also immer mehr Schweizer viel mehr aufs Geld schauen?

Tanja Dürst, Projektleiterin beim Dachverband Budgetberatung Schweiz, sagt gegenüber Nau.ch: «Wir gehen davon aus, dass angesichts der steigenden Prämien mehr Menschen eine Budgetberatung wollen.»

Bei der Beratungsstelle erfahren Betroffene etwa, wie viel Geld sie maximal für die Miete ausgeben sollten. Oder eben, wie viel eine Versicherung kostet und wie man sein Geld einteilt.

Krankenkasse
Die Krankenkassenprämien legen massiv zu.
Alain Berset
Alain Berset hatte die Aufgabe, den Prämien-Schock zu verkünden.
Geld
Die Leute müssen für das Gesundheitssystem künftig deutlich mehr bezahlen.
Gesundheit
Ein wichtiger Grund: Die Kosten in der Branche steigen immer weiter.
Krankenkasse
Weil die Ausgaben für die Haushalte steigen, dürften sich viele an eine Budgetberatungsstelle wenden.

Allerdings betont Dürst, die Mitglieder des Verbands würden schon länger einen Zuwachs verzeichnen. Denn gerade in Zeiten der andauernden Inflation ist es wichtig, mit dem Geld richtig umzugehen.

Man kann allerdings noch nicht wirklich beurteilen, wie viele Leute sich jetzt neu beraten lassen wollen. Dürst erklärt: «Viele machen sich erst Gedanken, sobald der Brief der Krankenkasse tatsächlich im Briefkasten ist.» Die meisten Personen würden zuerst abwarten, was der Prämienschock für sie konkret bedeutet.

Auch Grossverdiener wollen Beratung

Richtig bemerkbar sind die höheren Prämien laut Dürst dann erst 2024. Kommt dazu: Viele andere Ausgaben steigen jeweils ebenfalls am Anfang des Jahres. «Sehr vieles fällt auf den Januar.» Entsprechend könnte es dann auch zu einem grösseren Ansturm auf die Budgetberatung kommen.

Machen Ihnen die steigenden Krankenkassenprämien Sorgen?

Es melden sich indes nicht nur arme Leute für eine Budgetberatung an. Dürst sagt: «Es gibt auch solche, die 20'000 Franken im Monat verdienen und sich beraten lassen. Das ist aber nicht die Regel.»

Ob jetzt wegen der Prämien auch mehr Menschen mit höherem Einkommen eine Beratungsstelle aufsuchen, lässt sich noch nicht sagen.

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