In Genf und Münsingen BE: So entstehen Löcher auf der Strasse
Mitten in Genf entstand gestern Abend ein riesiges Loch auf der Strasse. Das Gleiche passierte Anfang Juni schon in Münsingen. Wie kommt es dazu?
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Das Wichtigste in Kürze
- Sowohl in Genf wie auch in Münsingen BE kam es im Juni zu metergrossen Löchern im Asphalt.
- Die Öffnungen haben nichts mit Unwettern zu tun, wie man meinen könnte.
Mitten im Feierabendverkehr staunten gestern Passanten in Genf nicht schlecht. Der halbe Fussgängerstreifen einer Strasse war urplötzlich wie vom Erdboden verschluckt.

Das gleiche «Schicksal» ereilte am 3. Juni auch ein Strassenabschnitt in Münsingen BE.

Gestern zogen heftige Gewitter über die Schweiz. Besteht zwischen Unwettern und den Löchern also ein Zusammenhang?
Alte Leitungen geborsten
«Nein», sagt Beat Hodel vom Bauunternehmen Cäsar Bay AG, der in Münsingen für die Reparatur der Strasse zuständig war. «In unserem Fall befand sich beim Loch die Hauptleitung der lokalen Wasserversorgung. Dieses Rohr war sicher mehrere Jahrzehnte alt.»
Vibrationen, ausgelöst beispielsweise durch einen darüberfahrenden tonnenschweren Lastwagen, können ein sprödes Rohr zum Bersten bringen. Der hohe Wasserdruck – Hodel geht in Münsingen von 3000 Litern pro Sekunde aus – spült sofort den Schutt weg. Dadurch fällt der Asphaltbelag in sich zusammen und ein Loch in der Strasse entsteht.

In Genf ist mittlerweile klar, dass die gleiche Ursache zum Loch in der Strasse führte. Denn: Anders als in vielen Regionen der Schweiz gab es dort gestern Nachmittag keinen Tropfen Regen.