Französischsprachige Kantone und Tessin planen Verbesserungen für den Kultursektor.
Leere Sitzreihen: Der Kultursektor wurde besonders hart von der Pandemie getroffen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa
Die Strategie zur Stärkung des Kultursektors in der Lateinischen Schweiz wird erarbeitet. (Symbolbild) Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Die französischsprachigen Kantone und das Tessin wollen die Rahmenbedingungen für den Kultursektor verbessern. Die acht Kulturdirektorinnen und -direktoren stellten am Freitag eine gemeinsame Strategie vor.

«Die Krise des Covid-19 hat den wesentlichen Charakter der Kultur für die Bevölkerung hervorgehoben und gleichzeitig die wirtschaftliche Unsicherheit der Kulturschaffenden aufgezeigt», erklärten sieben Staatsrätinnen und Staatsräte, die in ihren Kantonen (Waadt, Genf, Wallis, Freiburg, Neuenburg, Jura und Tessin) für die Kultur zuständig sind, an der gemeinsamen Medienkonferenz.

Strukturelle Verwundbarkeit im Kulturbereich

«Die Entschädigungsmassnahmen während Covid-19 haben die bereits vor der Pandemie bestehende strukturelle Anfälligkeit des Kulturbereichs aufgezeigt, insbesondere in Bezug auf die rechtliche und wirtschaftliche Situation einer grossen Zahl von Personen in diesem Sektor», hiess es.

«Das Medianeinkommen über alle Funktionen hinweg liegt dort bei rund 40'000 Franken pro Jahr, wobei nur die Hälfte davon aus der künstlerischen Haupttätigkeit stammt. Als Folge dieses niedrigen Einkommens ist der Sozialversicherungsschutz in der Regel unvollständig», stellten sie fest.

Die Strategie zur Stärkung des Kultursektors

Die Strategie zur Stärkung des Kultursektors in der Romandie umfasst fünf Hauptachsen. Es geht darum, den rechtlichen und wirtschaftlichen Status der Kulturschaffenden zu klären, ihre Entlohnung sowie ihre berufliche Vorsorge zu verbessern, die Information und Ausbildung zu verbessern, die kantonalen Unterstützungsmechanismen zu harmonisieren und schliesslich das Publikum in der Kulturförderungspolitik besser zu berücksichtigen.

Um die Löhne zu verbessern, wurden mehrere Beispiele genannt, wie Lohngenossenschaften, die Stärkung von Stipendien oder auch mehrjährige Vereinbarungen zwischen Kanton, Stadt, Institution, Veranstaltung oder Event. Die soziale Absicherung müsse eindeutig besser sein, um auch später eine zufriedenstellende Rente zu gewährleisten.

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