Mädchen gefilmt – Schule weist Untätigkeitsvorwurf zurück

Ein Musiklehrer an der St. Galler Sekundarschule Flade filmte über Jahre die Füsse von Schülerinnen mithilfe von versteckten Kameras.

Die Aufnahmen nutzte der 59-Jährige anschliessend, um sich sexuell zu befriedigen. Zuerst berichtete darüber das «St. Galler Tagblatt». In einem Interview hat Schulpräsidentin Barbara Hächler nun Stellung zu dem Vorfall bezogen.

Zuvor wurde vonseiten der Zeitung bekannt, dass ein Schüler die Schulleitung wohl schon 2022 auf den Lehrer aufmerksam gemacht hatte. Schulpräsidentin Hächler bestreitet, dass Schulbehörde oder Schulleitung etwas wussten.

Auf die Frage, wie es zu einem solchen Widerspruch kommen kann, antwortet Hächler gegenüber dem «Tagblatt»: «Ich kann ihn mir nicht erklären.»

Man weise den Vorwurf einer frühen Verdachtsäusserung zurück, so die Schulpräsidentin. Die Schilderungen des Schülers seien nicht korrekt.

Auch von Gerüchten unter Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften diesbezüglich habe die Schulleitung nie etwas gewusst.

Mit dem konkreten Verdacht auf Kamera-Installationen sei der betroffene Lehrer jedoch umgehend aus seiner Unterrichtstätigkeit abgezogen worden. Das war aber erst im April 2023. «Wir haben in dieser Sache stets richtig gehandelt», rechtfertigt Hächler dazu.

Ein weiterer Aspekt, den sich Schulpräsidentin Hächler nicht erklären kann, ist, dass auf den Aufnahmen die Schülerinnen Flip-Flops trugen.

Zu diesem Zeitpunkt habe man dies dem Lehrer aber schon verboten gehabt – seit Ende 2022. Damals habe er die Schülerinnen und Schüler beordert, solche Fussbekleidung zu tragen.

Für die Zukunft erstrebt die Schulratspräsidentin eine höhere Sensibilität bei Gerüchten oder Verdachtsäusserungen. Eventuell würden auch die internen Kontrollmechanismen angepasst werden, wie sie dem «St. Galler Tagblatt» erklärt.

Endgültige Entscheidungen werde man laut Hächler jedoch erst nach Abschluss der Angelegenheit treffen.