Nur fünf Prozent der Befragten einer Erhebung halten Telefonieren mit Freisprecheinrichtung für gefährlich – und nur vier von fünf Alkohol beim Autofahren.
Nur 69 Prozent setzen sich nie nach Alkohol hinters Steuer: Atemluft-Kontrolle der Stadtpolizei Zürich im März 1980. (Archivbild)
Nur 69 Prozent setzen sich nie nach Alkohol hinters Steuer: Atemluft-Kontrolle der Stadtpolizei Zürich im März 1980. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/STR

Nur fünf Prozent der Bevölkerung halten das Telefonieren mit Freisprechanlage beim Autofahren für sehr gefährlich. Und lediglich 69 Prozent geben an, nie mit Alkohol am Steuer zu sitzen. Das ergab die Befragung 2023 der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU).

Die BFU untersuchte die Gefahreneinschätzung der Bevölkerung bei bestimmten Verhaltensweisen im Verkehr, wie sie am Dienstag mitteilte. Generell zeigte sich, dass bei einem geschätzt hohen Risiko auch das entsprechende Verhalten einhergeht. So halten 95 Prozent der Autofahrerinnen und -fahrer Drogen am Steuer für gefährlich. Entsprechend gibt lediglich ein Prozent an, gelegentlich nach einem Joint zu fahren.

Beim Telefonieren am Steuer sieht es eine Mehrheit lockerer. 73 Prozent telefonieren zumindest gelegentlich mit der Freisprechanlage. Lediglich fünf Prozent sehen das als Gefahr. Obwohl erlaubt, erhöht das Telefonieren auch mit Freisprechanlage die Unfallgefahr, warnt die BFU.

Nur vier von fünf halten Alkohol für gefährlich

Beim Autofahren halten 80 Prozent der Befragten Alkohol für gefährlich. Nur 69 Prozent gaben aber an, dass sie sich nie unter Alkoholeinfluss hinters Steuer setzen. Von den 18- bis 24-Jährigen erklärten 86 Prozent, nie nach zwei oder drei Gläsern Alkohol zu fahren.

Geht es um Velo oder Elektrobike, wird die Sichtweise noch lockerer: Nur jeder Zweite gibt an, sich nie nach zwei oder drei Gläsern aufs Stahlross geschwungen zu haben. Und nur drei Viertel hielten das für gefährlich

Lautloses Ertrinken von Kleinkindern nahezu unbekannt

Zudem fragte die BFU nach dem Wissensstand der Bevölkerung über das Ertrinken von Kleinkindern. Kinder unter vier Jahren ertrinken in der Regel lautlos. Vier von fünf Eltern oder Betreuungspersonen von Kindern dieser Altersgruppe gingen aber davon aus, dass Kleinkinder zappeln oder schreien. Acht Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen wussten über das lautlose Ertrinken Bescheid.

An der BFU-Umfrage zum Verkehr nahm eine nach Alter und Sprache geschichtete Stichprobe von 1619 Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren teil. 1601 Personen gaben zum Themenkreis Haushalt und Sport Auskunft.

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