Im öffentlichen Verkehr haben es Blinde und Sehbehinderte bald schwerer. Ihre öV-Ausweiskarte soll abgeschafft werden.
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Der Branchenverband Alliance SwissPass streicht per Ende 2023 die öV-Ausweiskarte für Blinde und Sehbehinderte ersatzlos. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Die Ausweiskarte für Blinde und Sehbehinderte im öffentlichen Verkehr wird per Ende Jahr abgeschafft. Alternativen für vergünstigte Abonnements der Tagestickets wurden vom zuständigen Branchenverband Alliance SwissPass ebenso abgelehnt.

Die Alliance Swiss Pass stelle sich auf den Standpunkt, es gebe auch für Menschen mit Sehbehinderung genügend Alternativen, um ein öV-Billett zu lösen, schrieb der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV) in einer Medienmitteilung am Mittwoch.

Neben elektronischen Lösungen gebe es auch die Möglichkeiten kostenlos telefonisch Tickets zu kaufen.

Grosse Einschränkungen

Allerdings würden so ältere Kundinnen und Kunden vernachlässigt werden, teilte der SBV mit. Ein Drittel der Menschen mit einer Sehbehinderung sei älter als 80 Jahre und hätte daher Mühe, ein Smartphone zu bedienen.

Auch könnten sich Beziehende von Ergänzungsleistungen häufig kein teures Abonnement leisten, hiess es weiter. In vielen Regionen gäbe es noch keine vergünstigten öV-Abonnements für IV-Beziehende.

Der SBV ist die nationale Selbsthilfeorganisation im Bereich der Sehbehinderungen. Der Verband unterstütze blinde und sehbehinderte Menschen in ihrem Bestreben, ein unabhängiges und erfolgreiches Leben in Beruf und Gesellschaft zu führen.

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