Reservekraftwerk Birr noch bis Ende Juni nicht am Netz
Das Wichtigste in Kürze
- Das Notkraftwerk in Birr AG ist bis Ende Juni vom Stromnetz getrennt.
- Ein 30 Jahre altes defektes Kabel wird ausgetauscht.
- Da die Stromversorgung nicht gefährdet ist, wurde die umfangreiche Reparatur beschlossen.
Das Reservekraftwerk des Bunds in Birr AG ist seit Mitte Februar nicht am Stromnetz angeschlossen. Im Fall einer Strommangellage hätte es also keinen Strom liefern können. Noch bis voraussichtlich Ende Juni ist das Reservekraftwerk vom Stromnetz abgehängt.
Die Schweizer Netzgesellschaft Swissgrid bestätigte am Donnerstag auf Anfrage eine entsprechende Meldung der «Aargauer Zeitung». Im gleichen Zuge bestätigte sie Publikationen des CH-Media-Verlags vom selben Tag.
Kabelbrand im Februar – Versorgung nicht gefährdet
Wie Swissgrid weiter mitteilte, geht die Situation einerseits auf den Brand eines Kabels. Der Vorfall ereignete sich Mitte Februar in einem Stromverteilungs-Unterwerk in Birr AG. Swissgrid hatte nach dem Brand geschrieben, die 220-Kilovolt-Leitung vom Unterwerk zum Reservekraftwerk in Birr werde nach dem Brand «schnellstmöglich» wiederhergestellt.
Anderseits beschloss Swissgrid nach einer Lageanalyse zusammen mit den Behörden, diese Reparatur nicht sofort auszuführen. Entschieden wurde, das 30-jährige Kabel inklusive Kabelendverschlüsse auf beiden Seiten zu ersetzen. Der Entscheid sei gefällt worden, weil zu diesem Zeitpunkt die Stromversorgung in der Schweiz nicht gefährdet gewesen sei. So heisst es in der Mitteilung der Stromnetzgesellschaft.
Im Krisenfall «innert weniger Wochen» repariert
Die Gesellschaft schreibt weiter: Im Falle einer kritischen Versorgungslage hätte Swissgrid die Reparatur des defekten Kabelendverschlusses im Unterwerk Birr schnellstmöglich vorgenommen. «Diese Reparaturarbeiten wären innert weniger Wochen umsetzbar gewesen».
Seit März 2023 ist das Reservekraftwerk Birr für allfällige Stromlieferungen bei einer Mangellage grundsätzlich betriebsbereit. Acht Gasturbinen würden auf einem Gelände der Firma GE Gas Power Strom liefern. Den Vertrag für die Anlage mit bis zu 250 Megawatt Leistung hatte der Bund im September 2022 unterzeichnet. Vertragspartner ist GE Gas Power.