Jürg Läderach sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. An einer evangelikalen Privatschule soll er körperliche Gewalt ausgeübt haben. Das bestreitet er aber.
Vorwürfe Jürg Läderach
Die Vorwürfe wiegen schwer. - afp
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jürg Läderach steht im Zentrum von Vorwürfen ehemaliger Schüler.
  • Der Schokoladenhersteller soll sie geschlagen haben.
  • Läderach bestreitet die Vorwürfe entschieden.

Der bekannte Ex-Schokoladenhersteller Jürg Läderach steht im Zentrum von Vorwürfen ehemaliger Schüler einer evangelikalen Privatschule. Sie behaupten, er habe sie in den 90er-Jahren geschlagen, als er dort als Prediger tätig war. Läderach weist die Anschuldigungen entschieden zurück.

Nach zweieinhalb Jahren Recherche durch das SRF haben sich 58 ehemalige Schüler gemeldet und ihre Geschichten geteilt. Einige berichteten von körperlicher Gewalt durch mehrere Personen, darunter auch Jürg Läderach. Laut Aussagen der Betroffenen gehörten Schläge zum Alltag. Einige sprachen sogar davon, dass sie täglich geschlagen wurden.

Jürg Läderach bestreitet Vorwürfe

Jürg Läderach bestreitet die Vorwürfe vehement. Er hat eine notarielle Erklärung abgegeben, in der er beteuert, nie einen Schüler misshandelt zu haben. Er droht zudem mit rechtlichen Schritten gegen jeden, der weiterhin behauptet, er habe Gewalt angewendet.

Christliche Schule Linth
Die Christliche Schule Linth, wo Jürg Läderach als Prediger tätig war. - Keystone

In der SRF-Dokumentation gesteht eine ehemalige Internatsleiterin ein, Kinder gezüchtigt zu haben. Die Privatschule ist bereits wegen schwerster sexueller Übergriffe und systematischem Missbrauch von Kindern in der Vergangenheit in die Kritik geraten.

Behörden kündigen Untersuchung an

Die Aufsichtsbehörde des Kantons St. Gallen plant eine eigene Untersuchung aufgrund der SRF-Recherchen. Bereits im Jahr 2000 sollte die Schule geschlossen werden, doch nach einer Intervention von Jürg Läderach blieb sie offen.

Jürg Läderachs Engagement gegen Abtreibungen und Gleichstellung von Homosexuellen hat bereits zu Boykottaufrufen geführt. Zudem musste das Unternehmen vor einigen Monaten mehrere Mitarbeiter entlassen, ohne einen Sozialplan anzubieten.

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