Gewalt gegen Spitalpersonal in Genfer Universitätsspitälern hat sich seit 2020 fast verdoppelt.
Coronavirus Genf
Die Anzahl der Fälle von Gewalt gegen medizinisches Personal in Genfer Universitätsspitälern hat sich seit dem Jahr 2020 nahezu verdoppelt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Das Personal der Universitätsspitäler Genf (HUG) leidet zunehmend unter körperlichen und verbalen Angriffen von Patienten. Zwei Drittel der schweren Fälle ereigneten sich in der Psychiatrie, wie die HUG am Donnerstag mitteilten. 2023 zählten die Genfer Universitätsspitäler rund tausend körperliche und verbale Angriffe gegenüber dem Personal. Davon wurden 308 als schwerwiegend eingestuft.

Damit hat sich die Zahl der schweren Fälle seit 2020 fast verdoppelt, wie die HUG schrieben. Die meisten dieser schwerwiegenden Angriffe seien in der Psychiatrie (63 %) und in der Notaufnahme (17 %) verübt worden. Die Interventionen der Sicherheitsbeamten zeigten laut HUG eine kontinuierliche Zunahme der physischen Aggression seit 2018.

Problem nicht nur auf Genf beschränkt

Die Spitalleitung weist darauf hin, dass diese Feststellung nicht nur für Genf gilt. Laut der französischen Beobachtungsstelle für Gewalt im Gesundheitswesen sind im Vergleich zur übrigen Erwerbsbevölkerung doppelt so viele Pflegekräfte von Zwischenfällen und körperlicher oder verbaler Gewalt bei der Arbeit betroffen. Um den Kampf gegen dieses Gewaltproblem zu verstärken, wollen die HUG ihre Mitarbeitenden dazu bewegen, solche Übergriffe systematisch zu melden.

Das Verfahren zur Meldung von Gewalttaten werde derzeit vereinfacht, um eine bessere Nachverfolgung zu gewährleisten und präventive und korrektive Massnahmen umzusetzen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die HUG wollen zudem Schulungen für ihre Mitarbeitenden anbieten und eine interne Plakatkampagne durchführen, um daran zu erinnern, dass an den HUG 2016 eine Null-Toleranz-Kultur gegenüber Gewalt eingeführt wurde.

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