Zivilstandsämter: So können Paare trotz Coronavirus noch heiraten
Heiraten in Zeiten vom Coronavirus ist noch möglich. Doch die Zivilstandsämter erfahren viele Absagen. In Bern gibt es nur noch Hochzeiten in dringenden Fällen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Basel und Luzern werden Hochzeiten auf dem Standesamt noch durchgeführt.
- Im Kanton Bern nur noch in dringenden Fällen.
Es gibt sie noch, die hartgesottenen Paare, die trotz der Krise wegen des Coronavirus ihre Hochzeit durchziehen wollen. Doch die Bedingungen sind aufgrund der Umstände nicht mehr so festlich.
«Trauungen finden nach wie vor statt», erklärt Toprak Yerguz, Mediensprecher des Kanton Basel-Stadt. Dies aber nur noch mit Einschränkungen. So sind zu Trauungen nur noch das Brautpaar, die Trauzeugen, wenn nötig ein Dolmetscher und auf Wunsch ein Fotograf zugelassen.
Auch in Luzern wird dies so gehandhabt. Dies, «um den Abstand von zwei Metern einzuhalten», wie Madlen Brunner, Leiterin des Zivilstandsamt der Stadt Luzern erklärt. Zudem ist in Luzern die Dauer der Zeremonie «auf maximal 15 Minuten beschränkt».
Vermehrt Stornierungen wegen Coronavirus
Kein Wunder, machen viele wegen dem Coronavirus einen Rückzieher: So kommt es in Basel und Luzern im Moment vermehrt zu Stornierungen oder Verschiebungen der Termine.
Dies sei auch verständlich, so Brunner: «Viele Paare haben bereits lange vor dem vereinbarten Termin ihre Hochzeit geplant. Sie möchten verständlicherweise ihre Trauung im Wunschlokal und das anschliessende Fest sowie die geplanten Aktivitäten mit den Gästen durchführen.» Leider könne aktuell, ausser der Trauung selbst, nichts mehr umgesetzt werden. Zumal auch Coiffeure, Blumenläden und Restaurants zu sind.
«Grosser Teil will Trauung trotz Einschränkungen durchführen»
Auch in Hochdorf LU werden noch Trauungen durchgeführt. Jedoch auch hier aufgrund der Weisungen des Kantons nur mit dem Brautpaar und den Trauzeugen. Dies erklärt Corinne Hodel, Abteilungsleiterin des Regionalen Zivilstandsamt.
«Ein grosser Teil der Brautpaare möchte die Trauung trotz den Einschränkungen durchführen», so Hodel. Einige Paare hingegen hätten Gäste aus dem Ausland, die aufgrund der Situation nicht einreisen könnten. Andere wollten eine Trauung im grösseren Rahmen. Diese Paare hätten darum den Trauungstermin bereits auf Sommer/Herbst 2020 oder ins Jahr 2021 verschoben.
In Bern alle Termine abgesagt
Im Kanton Bern hingegen wurden alle Termine bis zum 19. April wegen dem Coronavirus abgesagt. Nur noch die wichtigsten Anliegen konnten gemäss Hannes Schade vom Amt für Bevölkerungsdienste berücksichtigt werden.
So etwa Nottrauungen und Kindesanerkennungen bei einer bevorstehenden Geburt. «Insgesamt mussten bis Mitte April rund 800 Termine storniert werden», so Schade.
Werden Trauungen dennoch durchgeführt, würden die Empfehlungen des BAG strikte befolgt. In einigen Ämtern wurden die Zeremonien in grössere Räume verlegt . «Weiter sind Schutzscheiben eingerichtet worden», so Schade. Die Situation sei für die Mitarbeitenden «sehr herausfordernd».
Schalter bleiben geschlossen
Gleich wie in Luzern bleiben auch die Schalter auf den Ämtern in Bern wegen dem Coronavirus geschlossen. Für die Beurkundung von Todesfällen oder Geburten seien sie jedoch per Telefon oder E-Mail erreichbar, erklärt Schade. Auch Brunner sagt, dass nur noch «dringliche Termine» auf telefonische Anfragen hin durchgeführt werden. In Hochdorf werden weiterhin alle Dienstleistungen angeboten - vorwiegend jedoch telefonisch.