Der Thuner Solarriese Meyer Burger gibt seinen deutschen Standort Freiberg auf. Der dortige Landrat plant nun ein neues Solar-Projekt für 770 Millionen Euro.
Meyer Burger Freiberg
Wie es nach dem Aus von Meyer Burger in Freiberg weitergeht, ist ungewiss. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Solar-Hersteller Meyer Burger schliesst seinen Standort Freiberg in Sachsen (D).
  • Der sächsische Landrat Dirk Neubauer hat ein neues Projekt ins Visier.
  • Ein Solarpark für 770 Mio. Euro solle als grösstes Konjunkturprogramm der Region dienen.
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Der in Thun (BE) ansässige Solarhersteller Meyer Burger schliesst seine Tore im sächsischen Freiberg. Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, hätten 400 der rund 500 Angestellten ihre Kündigung erhalten. Hintergrund der bereits Anfang des Jahres kommunizierten Entscheidung soll ein «Nein» des deutschen Finanzministers zum sogenannten Resilienzbonus sein.

Landrat hofft auf breites Bündnis für Millionenprojekt

Nach der Schliessung der Freiberger Solarmodulfabrik von Meyer Burger hat Landrat Dirk Neubauer ein ambitioniertes Projekt im Visier. Laut «MDR» plane er einen Solarpark mit einer Leistung von einem Gigawatt für 770 Millionen Euro im Landkreis Mittelsachsen. Hierbei würde es sich um das grösste Konjunkturprogramm handeln, das es bisher in der Region gegeben habe.

Zuvor hatte Neubauer wiederholt vor dem Aus von Meyer Burger an dem sächsischen Standort gewarnt.

Landrat Neubauer zum Thema Meyer Burger Freiberg im Januar.

Nun betont Neubauer die Notwendigkeit einer breiten Unterstützung für das neue Projekt. Es brauche Bürger, Kommunen und Wirtschaft, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Langfristig profitiere auch die lokale Gemeinschaft von der Rettung des Werkes von Meyer Burger.

Der Landrat sehe dieses Millionenprojekt als aktiven Schritt zur Energiewende. Zudem sichere es die ostdeutsche Solarindustrie angesichts des internationalen Wettbewerbsdrucks. Zu Details der Finanzierung habe sich Neubauer nicht geäussert.

«Blockade durch die FDP»

Gegenüber dem MDR machte der Parteilose deutlich, dass er die FDP für das Aus des Werks verantwortlich macht.

Lindner Meyer Burger Freiberg
Der Landrat sieht die Schuld des Aus von Meyer Burger in Freiberg insbesondere bei Bundesfinanzminister Lindner. (Archivbild) - keystone

Er kritisierte insbesondere Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) dafür, dass er den sogenannten Resilienzbonus abgelehnt hatte. Hierbei handelt es sich um eine Massnahme zum Schutz der heimischen Solarindustrie vor ausländischer Konkurrenz.

«Die Gespräche auf europäischer Ebene über eine Unterstützung der Solarbranche haben ganz gut funktioniert. Es ist dann in Berlin kleben geblieben. Am Ende hat die FDP das Ganze blockiert», so Neubauer.

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