Schweizer Exporte und Importe erleben zu Jahresbeginn einen Rückgang, besonders betroffen ist die Uhrenindustrie.
Aussenhandel
Schweizer Aussenhandel schrumpft. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Der schweizerische Aussenhandel hat sich zu Jahresbeginn rückläufig entwickelt. Sowohl die Exporte als auch insbesondere die Importe gingen im März 2024 zurück. Einen schwachen Start ins neue Jahr verzeichnete insbesondere die Uhrenindustrie.

Insgesamt beliefen sich die Exporte im März auf 21,06 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag mitteilte. Damit sanken die Ausfuhren saisonbereinigt zum Vormonat um 0,6 Prozent. Real – also um Preisveränderungen bereinigt – resultierte ein Minus von 1,7 Prozent.

Im gesamten Startquartal sieht es ähnlich aus: Das Minus zum Vorquartal betrug nominal 0,8 Prozent, real legten sie hingegen um leichte 0,6 Prozent zu. Dieses nominale Minus folgt auf ein Schlussquartal 2023, in dem auch schon ein Rückgang verzeichnet worden war.

Damit verzeichnen die Exporte aus der Schweiz seit dem im dritten Quartal 2022 eine merkliche Abwärtstendenz, resümierte das BAZG. Seinerzeit wurde der letzte Höchststand erreicht.

Acht von elf Warengruppen mit einem Rückgang

Acht von elf Warengruppen wiesen im ersten Quartal 2024 einen Exportrückgang aus, hiess es weiter. Vor allem die Schweizer Uhrenbranche musste nach dem Exportrekord in 2023 einen deutlichen Rücksetzer hinnehmen.

Von Januar bis März führten die Hersteller von Cartier, Rolex, Swatch und Co. noch Uhren im Wert von 5,8 Milliarden Franken aus. Das sind 6,3 Prozent weniger als im Vorjahresquartal, als die Öffnung der Märkte in Fernost nach Covid die Nachfrage getrieben hatte.

Nur im Januar hatten die Uhrenexporte in diesem Jahr noch um 3 Prozent zugelegt. Seither sinkt die Nachfrage aus Fernost nach Uhren «Made in Switzerland» wieder markant – Tendenz zunehmend.

So sanken die Uhrenexporte zuletzt im März um 16 Prozent auf noch 2,0 Milliarden Franken – Rückgänge waren in allen Preiskategorien zu verzeichnen. Vor allem nach China und Hongkong sanken die Ausfuhren um jeweils mehr als 40 Prozent.

Chemie- und Pharmaindustrie hält sich besser

Die mit Abstand grösste Warengruppe Chemie- und Pharmaindustrie hielt sich besser: Ihre Ausfuhren stagnierten auf Vorquartalsniveau. Hier verlor aber die Subgruppe pharmazeutische Wirkstoffe innert Quartalsfrist 82 Prozent an Umsatz.

Unter Druck blieb die Branche Maschinen und Elektronik, die mit minus 0,7 Prozent den vierten Quartalsrückgang in Serie verzeichnete. Auch die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren (-3,8 %) sowie Präzisionsinstrumenten (-4,1 %) schrumpften.

Regional betrachtet zeigte sich ein sehr uneinheitliches Bild: Während die Exporte nach Asien um 1,9 Prozent abnahmen, verharrten jene nach Europa auf Vorquartalsniveau. Die Exporte nach Nordamerika stiegen derweil um 1,5 Prozent.

Die Einfuhren der Schweiz nahmen im Startquartal derweil saisonbereinigt um 1,9 Prozent ab (real: -0,2 %). Im März für sich allein betrachtet nahmen die Importe saisonbereinigt um 3,3 Prozent ab. Da die Importe stärker zurückgingen als die Exporte, erhöhte sich der Handelsbilanzüberschuss auf 8,65 Milliarden Franken. Im März alleine betrug der Überschuss 2,85 Milliarden.

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