Da zukünftig mehr Menschen im Homeoffice arbeiten werden, dürfte die beanspruchte Fläche im Büro zurückgehen. Die Flächennachfrage soll aber stabil bleiben.
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Zukünftig werden mehr Menschen im Homeoffice arbeiten. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zukünftig werden immer mehr Menschen im Homeoffice arbeiten.
  • Wüest Partner erwartet aber trotzdem eine stabile Flächennachfrage.
  • Das Potenzial für Homeoffice sei noch lange nicht ausgeschöpft.

Homeoffice dürfe in Zukunft immer wichtiger werden. Rund die Hälfte der schweizweit Beschäftigten könnte von zuhause aus arbeiten. Daher dürfte die beanspruchte Fläche pro Büroarbeitsplatz zurückgehen. Insgesamt erwartet Wüest Partner aber trotzdem eine stabile Flächennachfrage.

Potenzial für Homeoffice noch lange nicht ausgeschöpft

Das Potenzial für Homeoffice sei noch lange nicht ausgeschöpft. Das schreibt die Immobilienberatungsfirma Wüest Partner in ihrem am Donnerstag veröffentlichten «Immo-Monitoring 2020, Sommer-Update».

In den meisten Fällen habe sich während des Lockdowns gezeigt, dass Homeoffice funktioniere und dass diese Arbeitsform einige Vorzüge habe.

Aus einer von Wüest Partner bei 500 Schweizer Unternehmen gemachten Umfrage geht folgendes hervor: 44 Prozent der Unternehmen mit klassischen Bürotätigkeiten rechnen damit, dass die Angestellten künftig mehr daheim arbeiten werden.

Grossraumbüros setzen sich für Homeoffice ein

Vor allem Unternehmen mit Grossraumbüros sprächen sich für mehr Heimarbeit aus. Daher dürfte in den nächsten zwei Jahren der Heimarbeitanteil in den Bürojobs auf rund 25 bis 30 Prozent steigen. Vor Corona lag der Anteil bei rund 12 Prozent.

Grossraumbüro
Unternehmen mit Grossraumbüros sprechen sich für mehr Homeoffice aus. - dpa

Es sei zwar künftig mit einem Rückgang der beanspruchten Fläche pro Büroarbeitsplatz zu rechnen. Die Flächennachfrage dürfte insgesamt wegen der Wachstumsziele der Unternehmen trotzdem stabil bleiben.

Bereich für Arbeitsplätze durch andere Flächenbedürfnisse kompensiert

Zudem dürfte der schwindende Bedarf an Platz für die Arbeitsplätze durch andere Flächenbedürfnisse kompensiert werden. Etwa für Meetingräume, den Kundenbereich oder für Aufenthaltsräume für die Mitarbeitenden.

Bis anhin zeige sich der Büroflächenmarkt sehr stabil. Trotzdem dürfte die Vermarktung von Büroflächen in den kommenden Monaten schwieriger werden.

Obwohl die Neubautätigkeit zurückgehe, würden noch immer viele neue Flächen produziert, für die nur wenige Abnehmer zu finden seien. Zudem dürften sich der Strukturwandel im Detailhandel und die Verlagerung Richtung Onlinegeschäft noch beschleunigen. Der Detailhandel habe sich nach den Lockerungen der Covid-19-Massnahmen zwar schnell erholt. Falls sich in den kommenden Monaten die wirtschaftliche Lage aber weiter verschlechtert, könnte der inländische Konsum darunter leiden.

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