Der UBS-Chef Sergio Ermotti äussert sich kritisch zu den geplanten strengeren Kapitalvorschriften.
Sergio Ermotti UBS CS
UBS-CEO Sergio Ermotti. (Archivbild) - keystone

UBS-Chef Sergio Ermotti hat sich erneut gegen schärfere Kapitalanforderungen für die Grossbank ausgesprochen. Die bereits heute geltenden und geplanten Vorschriften würden einen zusätzlichen Bedarf von insgesamt rund 20 Milliarden US-Dollar bedeuten, sagte er am Dienstag an einer Telefonkonferenz mit Analysten anlässlich der Zahlen zum ersten Quartal 2024.

Dieser sei bereits in den Finanzzielen reflektiert. Zu einem möglichen weiteren Kapitalbedarf könne er sich heute indes nicht äussern. Es wäre zu früh, da man überhaupt keine Klarheit habe. Er könne heute nicht sagen, welchen Einfluss dies auf die UBS haben könnte, sagte Ermotti. Die Bank sei nicht in den Diskussionsprozess zum Bundesratsbericht zur Bankenstabilität (TBTF) involviert gewesen.

Die UBS werde sich aber einbringen und hoffe auf ein «gutes Ergebnis». Gleichzeitig konzentriere sich die Bank auf das, was sie «kontrollieren» könne: operativ gut zu arbeiten und den Kunden einen guten Service zu bieten und so Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen.

Ermotti sagte aber auch, dass künftige Entscheide bezüglich eines zusätzlichen Kapitalbedarfs Auswirkungen auf die Kapitalrückführung der UBS an ihre Aktionäre haben könnten.

UBS plant Aktienrückkäufe und Dividendensteigerungen

Ansonsten wurden die diesbezüglichen Pläne aber erst einmal bestätigt: Die Bank will wieder mit Aktienrückkäufen starten und 2024 Aktien im Wert von bis zu 1 Milliarde Dollar erwerben. Gestartet werden soll nach der Fusion der Rechtseinheiten UBS AG und Credit Suisse AG Ende Mai, wie der UBS-Chef sagte.

2026 sollen die Rückkäufe dann die ursprünglichen Niveaus von vor der CS-Übernahme übertreffen. Die Dividende pro Aktie soll für 2024 nach wie vor im mittleren Zehnprozentbereich steigen. Die Bank habe bereits begonnen, entsprechende Rückstellungen zu tätigen, sagte Ermotti.

Zuletzt hatten die Diskussionen um schärfere Kapitalanforderungen am Markt für Unsicherheit gesorgt. Auslöser war der Bundesratsbericht zur Bankenstabilität vor rund einem Monat.

Gemäss Finanzministerin Karin Keller-Sutter könnte es sein, dass die UBS zusätzliches Kapital in der Grössenordnung von 15 bis 25 Milliarden Franken aufbauen muss. Entscheide dürften jedoch nicht vor Abschluss der PUK zum Untergang der CS fallen, der bis Ende des Jahres erwartet wird.

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