Wie die Gemeinde Flawil angibt, kaufte das Wohn- und Pflegeheim Flawil am 28. März 2024 einen Grossteil des Spitalgeländes für 2,3 Millionen Franken.
Gemeindehaus in Flawil.
Gemeindehaus in Flawil. - Nau.ch / Simone Imhof
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Im Sommer 2023 entschied die Solviva Immobilien AG, ein Unternehmen der Viva Group, den geplanten Neubau des Gesundheitszentrums in Flawil aufgrund von Marktänderungen nicht umzusetzen.

Stattdessen wurde eine Umnutzung des bestehenden Spitalgebäudes geprüft, jedoch entsprach diese Lösung nicht den Anforderungen der Projektpartner.

Anfangs 2024 informierte die Solviva Immobilien AG den Gemeinderat Flawil, den Kanton und die verschiedenen Projektpartner, dass auch dieser Weg nicht zum gewünschten Ziel eines Gesundheitszentrums führe.

Die Verkaufsverhandlungen

Alsdann fanden erste Gespräche der Solviva Immobilien AG mit der Gemeinde und der Stiftung Wohn- und Pflegeheim Flawil (WPH) bezüglich eines möglichen Verkaufs des Spitalareals statt.

Die Solviva Immobilien AG signalisierte, dass sie verkaufsbereit sowie an einer schnellen Lösung interessiert sei. Sie behielt sich aber vor, weitere Angebote Dritter zu prüfen.

Obwohl Interessenten ihr Interesse angemeldet hatten, war es der Solviva Immobilien AG von Beginn weg wichtig, eine einvernehmliche «Flawiler Lösung» zu finden.

Angebot der Gemeinde

Im Rahmen der Finanzkompetenzen und im Sinne einer schnellen Lösung gab die Gemeinde Flawil damals ein Höchstangebot von zwei Millionen Franken ab.

Zu wenig für die Solviva, die nebst dem Grundstückkauf auch mehrere Millionen in ihr Projekt investiert hatte.

Als neue Lösung trat die Stiftung Wohn- und Pflegeheim (WPH) als unmittelbare Nachbarin des Spitalgrundstücks sowie in enger Absprache mit dem Gemeinderat in die Verhandlungen mit ein.

Einigung zwischen Solviva und WPH

Die Solviva Immobilien AG und die Stiftung Wohn- und Pflegeheim Flawil einigten sich fortan auf einen Verkaufspreis von 2,3 Millionen Franken.

Der Betrag setzt sich aus dem Kaufpreis für das Areal, der dem ursprünglichen Kaufpreis der Solviva Immobilien AG entspricht, und Kosten im Zusammenhang mit dem bewilligten Projekt zusammen.

Darin inbegriffen sind eine rechtskräftige Abbruchbewilligung für das derzeitige Spitalgebäude, erfolgte Planungs- und Vorabklärungen sowie Abgeltungen für Leistungen, die für die Weiterentwicklung von Nutzen sind.

Stiftung sichert sich Vorkaufsrecht für Entwicklungsareal in Flawil

Bei Bedarf könnte die Stiftung auch das baubewilligte Projekt für einen vertraglich fixierten Preis erwerben.

Zudem besteht für die rund 1800 Quadratmeter, welche die Solviva Immobilien AG im Norden für eine eigene Entwicklungsidee behalten wird, ein Vorkaufsrecht des WPH.

Die Kaufverträge für das Areal, das in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen liegt, wurden am 28. März 2024, nach erfolgter Information an den Kanton und die Projektpartner, von der Solviva Immobilien AG und dem WPH unterzeichnet und grundbuchamtlich verschrieben.

Weitere Entwicklung erfolgt Hand in Hand

Die Solviva Immobilien AG bedauert, das ehemals vorgesehene Projekt nicht zu realisieren, freut sich aber, dass nun eine einvernehmliche «Flawiler Lösung» möglich wurde.

Das Wohn- und Pflegeheim gedenkt, getreu ihres langfristigen Auftrags, auf diesem Areal für weitere Pflegeplätze zu sorgen sowie ein weiteres «5egg-Projekt» zu realisieren.

Zuallererst wollen die Stiftungsräte aber Hand in Hand mit der Gemeinde die mögliche und zukünftige Entwicklung auf diesem zentralen Grundstück diskutieren und entwickeln sowie ein Gesamtkonzept erstellen.

Diese Zusammenarbeit soll in Kürze starten. Die Bevölkerung wird regelmässig über den Fortschritt des Projektes informiert.

Sicherung des Grundstücks

Der Erwerb des zentralen Grundstücks war für Gemeinde und Stiftung entscheidend.

Der Gemeinderat und die Stiftungsräte sehen den Kauf als richtig, zielgerichtet und zukunftsweisend für Flawil an.

Ohne diesen zeitnahen Erwerb wäre eine Entscheidung über den Beitrag von 2,3 Millionen Franken durch die Bürgerversammlung im Herbst mit unsicherem Ausgang verbunden gewesen.

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