Autor Shehan Karunatilaka gewinnt Booker-Literaturpreis
Humor finden, selbst mitten im Bürgerkrieg: Karunatilakas «kühner» Mystery-Thriller über sein Heimatland Sri Lanka Anfang der 1990er Jahre überzeugt die Jury des renommierten Booker-Preises.
Das Wichtigste in Kürze
- Der aus Sri Lanka stammende Autor Shehan Karunatilaka hat den renommierten britischen Booker Prize gewonnen.
Der 47-Jährige überzeugte mit dem Roman «The Seven Moons Of Maali Almeida», wie die Jury bei der Preisverleihung verkündete. Der Mystery-Thriller spielt Anfang der 90er Jahre während des Bürgerkriegs in Sri Lanka, hat jedoch trotzdem auch viele humoristische Elemente. Die Jury pries das Handwerk des Schriftstellers sowie «Kühnheit und Wagemut» seines Werkes.
Karunatilaka nahm den Preis in London entgegen und beschrieb es als typisch für die Gesellschaft in Sri Lanka, im Angesicht von Krisen Witze zu machen. «So werden wir damit fertig», sagte er. Der Autor dankte seinem unabhängigen britischen Verlag Sort of Books dafür, sein «komisches und schwieriges Buch» angenommen zu haben. Bei seinen ersten Probe-Lesern bedankte er sich, weil sie seine «furchtbaren Entwürfe» geduldig ertragen hätten. Auch für sein Debütwerk «Chinaman» wurde Karunatilaka bereits ausgezeichnet - unter anderem mit dem Commonwealth Book Prize.
Der Booker Prize wird jährlich an den Autor eines in Grossbritannien oder Irland erschienenen englischsprachigen Romans vergeben. Er ist mit 50.000 Pfund (rund 57.850 Euro) dotiert. Die neue Königsgemahlin und Literatur-Liebhaberin Camilla präsentierte bei der Verleihung in London die Trophäe und lernte den diesjährigen Preisträger und die anderen Nominierten kennen.