Steigende Krankenkassenprämien setzen Geringverdienende unter Druck. Die Kantone müssen sich um individuelle Prämienverbilligungen kümmern, sagt Caritas.
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Für Menschen mit niedrigem Einkommen macht die Krankenkassenprämie beispielsweise monatlich 10 bis 15 Prozent ihres Bruttoeinkommens aus. (Symbolbild) - keystone

Laut dem Hilfswerk Caritas müssen Personen mit niedrigem Einkommen 10 bis 15 Prozent ihres Bruttoeinkommens für die monatliche Krankenkassenprämie aufwenden. Das sei deutlich mehr als für den Durchschnittshaushalt. Nun stünden die Kantone in der Pflicht.

«Mit dem erneut massiven Anstieg nimmt die Prämienlast für viele Menschen im kommenden Jahr ein erdrückendes Ausmass an», wird Caritas-Direktor Peter Lack in einer Mitteilung vom Dienstag zitiert. Manche verzichteten gar darauf, zum Arzt zu gehen, aus Angst vor der Belastung durch Selbstbehalt und Franchisen.

Erschwerend komme hinzu, dass Personen mit geringem Einkommen überdurchschnittlich unter den steigenden Mietpreisen und Lebenshaltungskosten litten.

Kantone haben Verantwortung abgeschoben

«Die individuelle Prämienverbilligung ist eines der wirksamsten Instrumente zur Armutsprävention», so der Caritas-Direktor weiter. Doch das Bundesparlament habe sich in den letzten Monaten nicht auf eine spürbare Entlastung einigen können und lasse die Menschen im Regen stehen.

Als Argument gegen ein stärkeres Engagement des Bundes werde oft ins Feld geführt, dass die Verantwortung bei den Kantonen liege. Aber auch hier geschehe zu wenig.

Die Kantone hätten sich zulasten des Bundes aus der Verantwortung zurückgezogen, denn Kantonsanteil an der Finanzierung der Prämienverbilligung sei in den letzten zehn Jahren in der Mehrheit der Kantone gesunken. Die Kantone stünden jetzt in der Pflicht, bei der Individuellen Prämienverbilligung rasch und wirksam nachzubessern.

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