Die linksgerichtete Partei von Staatschef Nicolás Maduro hat gemäss amtlichen Angaben bei den Regionalwahlen einen klaren Erfolg errungen.
Maduro zeigt bei Verlassen des Wahllokals seinen Ausweis
Maduro zeigt bei Verlassen des Wahllokals seinen Ausweis - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wahlbeteiligung gab die Kommission mit 41,8 Prozent an.
  • Es war das erste Mal seit 2017, dass sich die Opposition wieder an Wahlen beteiligte.

Bei Regionalwahlen in Venezuela hat die Partei des linksgerichteten Staatschefs Nicolás Maduro laut amtlichen Angaben einen klaren Erfolg errungen. Die Verbündeten Maduros hätten bei den Gouverneurswahlen in 20 der 23 Bundesstaaten den Sieg davongetragen, teilte die Wahlkommission des südamerikanischen Landes am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Auch die Bürgermeisterwahl in der Hauptstadt Caracas entschied das Maduro-Lager demnach für sich.

Die Opposition konnte die Gouverneurswahlen in drei Bundesstaaten für sich entscheiden – darunter in Zulia, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat des Landes. Die Wahlbeteiligung gab die Kommission mit 41,8 Prozent an.

Es war das erste Mal seit 2017, dass sich die venezolanische Opposition wieder an Wahlen beteiligte. Die Präsidentschaftswahlen 2018 und die Parlamentswahlen 2020 hatten die wichtigsten Oppositionsparteien boykottiert, weil sie von massivem Wahlbetrug ausgingen. Zu den jetzigen Urnengängen entsandte auch die EU erstmals seit 15 Jahren wieder eine Mission von Wahlbeobachtern nach Venezuela.

Oppositionschef gab keine Stimme ab

Oppositionschef Juan Guaidó, der von den USA, Deutschland und mehr als 50 weiteren Staaten als Übergangspräsident Venezuelas anerkannt wird, gab bei den Regionalwahlen jedoch nicht seine Stimme ab und äusserte sich auch nicht zu den Urnengängen. Jedoch plädierte Guaidó vor einigen Tagen für eine Wiederaufnahme der Gespräche zwischen der venezolanischen Regierung und Opposition in Mexiko. Maduro sagte jedoch am Sonntag, dass für eine Fortsetzung der Verhandlungen die «Voraussetzungen» fehlten.

Die venezolanische Regierung hatte den Dialog mit der Opposition Mitte Oktober aus Protest gegen die Auslieferung eines Maduro nahestehenden Geschäftsmanns an die USA ausgesetzt. Dem kolumbianischen Unternehmer Alex Saab drohen in den USA bis zu 20 Jahre Haft wegen Geldwäsche-Vorwürfen.

Die venezolanische Führung hatte seit September mit der Opposition über eine Beilegung des jahrelangen Machtkampfes verhandelt. Der politische Konflikt spielt sich vor dem Hintergrund einer massiven Wirtschaftskrise ab, in der Venezuela trotz seines Ölreichtums seit Jahren feststeckt. Das Bruttoinlandsprodukt ging seit 2014 um 80 Prozent zurück. Im Zuge der Krise verliessen rund fünf Millionen Venezolaner ihr Land. Der seit 2013 amtierende Maduro hat jedoch den Rückhalt der Armee sowie von Kuba, China und Russland.

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