Früherer britischer Konsulatsmitarbeiter wirft China Folter vor

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Hong Kong,

Ein früherer Mitarbeiter des britischen Konsulats in Hongkong hat der chinesischen Geheimpolizei vorgeworfen, ihn tagelang gefoltert zu haben.

Cheng
Simon Cheng wurde im August vermisst. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Simon Cheng wirft der chinesischen Geheimpolizei Folter vor.
  • Er wurde stundenlang zur Rolle Grossbritanniens in Protestbewegung in Hongkong verhört.

Der aus Hongkong stammende Simon Cheng erklärte heute Mittwoch, er sei im August 15 Tage lang in China inhaftiert gewesen. In Haft wurde er zur Rolle Grossbritanniens in der Demokratiebewegung in Hongkong verhört. Dabei sei er geschlagen, gefesselt und misshandelt worden. Das britische Aussenministerium bestellte aus Protest den chinesischen Botschafter ein.

Cheng war nach eigenen Angaben im August nach einer Reise in die benachbarte südchinesische Stadt Shenzen in «Administrativhaft» genommen worden. Im sozialen Netzwerk Facebook schrieb er, er sei mit einem Hochgeschwindigkeitszug auf dem Rückweg nach Hongkong gewesen. Die Polizei hat ihn dann jedoch gestoppt und nach Shenzhen zurückgeschickt.

Cheng wurde vorgeworfen, ein Spion zu sein

Die chinesische Polizei warf ihm demnach vor, ein britischer Spion zu sein. Er sei von den Beamten zu Kraftübungen gezwungen worden. Wenn er nicht mehr weiter gekonnt habe, sei er geschlagen worden.

Cheng wurde nach eigener Schilderung gefragt, ob er jemanden kenne, der für die britischen Geheimdienste arbeite. Auch zu seiner Rolle bei den Protesten der Demokratiebewegung in Hongkong sei er verhört worden.

Das längste Verhör ging 48 Stunden

Das längste Verhör dauerte laut Cheng 48 Stunden, ohne Pause. Die Polizei habe ihn zu einem Geständnis bringen wollen. Er sollte zugeben, dass Grossbritannien mit Geldspenden, Material und Ausrüstung die «Ausschreitungen in Hongkong anstachelt».

Als Alternative zu einer «unbegrenzten Inhaftierung» sei ihm letztlich angeboten worden, den Vorwurf der «Förderung von Prostitution» zu gestehen. Darauf sei er eingegangen.

Der britische Aussenminister Dominic Raab bezeichnete Chengs Vorwürfe als glaubwürdig. Er habe den chinesischen Botschafter einbestellt, um sich über das «skandalöse Verhalten der Behörden in China» zu beschweren.

«Rechte und Interessen in Übereinstimmung mit dem Gesetz gewahrt»

Die Polizei in Shenzhen habe Chengs «Rechte und Interessen in Übereinstimmung mit dem Gesetz gewahrt». Dies sagte Chinas Aussenamtssprecher Geng Shuang. Die Polizei in Shenzhen wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben.

In der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong gibt es seit sechs Monaten Massenproteste gegen die pro-chinesische Regierung. Häufig schlagen diese in Gewalt um.

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